Notfall
Terminanfrage
Schwangerschaft & Geburt
Lageplan
Ansprechpersonen
Lob & Kritik

Darmstadt gegen Darmkrebs

Es ist wieder soweit: Der März ist Darmkrebsmonat. In diesem Monat erinnern viele Plakatwände und Fernsehwerbungen daran, dass Darmkrebs eine vermeidbare Erkrankung ist. Der frühzeitige Einsatz einer Darmspiegelung kann Leben retten.

Jeder zwanzigste Mensch wird im Laufe seines Lebens an Darmkrebs erkranken. Bei dieser Erkrankung handelt es sich in den frühen Phasen um eine „stille“ Erkrankung, sie charakterisiert sich durch keine spezifischen Symptome. Verstopfung und Blutabgänge sind leider häufig erst Zeichen eines fortgeschrittenen Darmtumors.

Die gesetzliche Darmkrebsfrüherkennung beginnt ab dem 50. Lebensjahr. Hierzu werden alle versicherten Bürger mit 50, 55, 60 und 65 Jahren schriftlich eingeladen.

Es erfolgt ein einmaliges Beratungsgespräch. Ab dem 50. Lebensjahr besteht für Frauen die Möglichkeit des jährlichen Stuhltests auf Blut bzw. ab dem 55. Lebensjahr die Möglichkeit zur Darmspiegelung, die alle zehn Jahre wiederholt wird. Wer eine Darmspiegelung ablehnt, hat hiernach die Möglichkeit alle zwei Jahre einen Stuhltest durchzuführen. Für Männer beginnt die Möglichkeit zur Darmspiegelung bereits ab dem 50. Lebensjahr und soll auch alle zehn Jahre wiederholt werden. Alternativ kann zwischen 50 und 54 Jahren jährlich ein Stuhltest und ab 55 Jahren alle zwei Jahre ein Stuhltest durchgeführt werden.  Ist ein Verwandter ersten Grades (z.B. Mutter/Vater) an Darmkrebs erkrankt, beginnt die Vorsorge bereits zehn Jahre früher (d.h. ab dem 40. Lebensjahr), beziehungsweise zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des Angehörigen.

Die heutzutage eingesetzten immunologischen Stuhltests (iFOBT) weisen bereits kleinste Blutmengen im Stuhl nach, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind und auch bei den herkömmlichen Tests auf okkultes Blut übersehen worden sind.

Warum können Männer bereits mit 50, Frauen jedoch mit 55 Jahren die erste Darmspiegelung erhalten? Dies ist eine recht neue Entwicklung, da Darmkrebs insbesondere bei Männern immer früher im Leben auftritt. Diese Entwicklung wurde zuerst in den Vereinigten Staaten gesehen, hat sich nunmehr aber auch in Europa gezeigt und hängt unter anderem auch mit dem zunehmenden Körpergewicht und den daraus resultierenden Risikoerhöhungen für Krebserkrankungen zusammen.

Es besteht kein Grund vor einer Darmspiegelung Sorgen oder Ängste zu haben. Der sicherlich unangenehmste Anteil ist die Abführmaßnahme, die bereits am Vortag beginnt. Die Untersuchung selber verschlafen die Patienten. Unter den heutzutage eingesetzten Sedierungsmethoden atmen Patienten selbstständig, schlafen dabei tief und verspüren keinen Schmerz bzw. keine unangenehmen Empfindungen. Kurz nach dem Ende der Untersuchung wachen Patienten auf und können sich meistens an den Untersuchungsvorgang nicht erinnern.

Während der Untersuchung werden heutzutage modernste Endoskope eingesetzt. Diese erlauben unter Einsatz von Farbfiltern und künstlichen Intelligenzen auch kleinste Polypen nachzuweisen, die dann in der gleichen Sitzung entfernt werden können. Einen guten Arzt zeichnet eine hohe Polypenerkennungsrate aus, diese wird nachweislich durch den Einsatz künstlicher Intelligenzen noch weiter gesteigert. Hierdurch wird auch das Risiko von sogenannten Intervall-Karzinomen reduziert; diese entstehen aus übersehenen Polypen zwischen zwei routinemäßig geplanten Darmspiegelungen.

Darmstadt ist gesegnet mit einem Maximalversorger, der sämtliche Innovationen in der Endoskopie - von Kinderkoloskopen über künstliche Intelligenzen und Chromoendoskopien - anbietet, sowie von vielen sehr engagierten gastroenterologischen Praxen. Die Wartezeit für eine Darmspiegelung beträgt nur wenige Wochen.

Gehen Sie es an – lassen Sie vorsorgen!

Weitere Infos zu Darmkrebs im Podcast – Folge 2 des Onkologischen Zentrums:

www.klinikum-darmstadt.de/podcast