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In der Schwangerschaft auf Nierengesundheit achten

Gesundheitstipp von Dr. Christine Hidas, Leitende Oberärztin in der Medizinischen Klinik III

Frauen sind zwar seltener von genetisch bedingten Nierenerkrankungen betroffen, entwickeln jedoch häufiger als Männer eine chronische Nierenerkrankung. Dies liegt insbesondere an der höheren Lebenserwartung der Frauen, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Leistung der Nieren ab. Jüngere Frauen werden weniger schnell dialysepflichtig und sind häufiger Nierenspenderinnen und seltener Empfängerinnen.

Aber auch bei jungen Frauen kann eine Nierenerkrankung auftreten, die im Falle einer Schwangerschaft möglicherweise zu Komplikationen führt. Für Frauen im gebährfähigen Alter ist es daher ratsam, das Thema Nierengesundheit im Blick zu behalten, denn zwischen einer Schwangerschaft und der Nierenfunktion bestehen komplexe Wechselwirkungen. Bei einer bereits bestehenden Nierenkrankheit kann sich während der Schwangerschaft beispielsweise die Nierenfunktionsstörung weiter verschlechtern. Andersherum besteht die Möglichkeit, dass im Laufe der Schwangerschaft eine Nierenkrankheit erstmals auftreten kann.

Sowohl eine komplizierte Schwangerschaft als auch eine chronische Nierenerkrankung (CKD), bzw. eine Einschränkung der Nierenfunktion begünstigen das Risiko, während der Schwangerschaft an einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) zu erkranken.

Bei Vorsorgeterminen in der Schwangerschaft wird deshalb auf erste Anzeichen einer Präeklampsie geachtet: Bluthochdruck und Eiweiß im Urin sind die wichtigsten Symptome. Um bestmöglich für sich und das ungeborene Kind zu sorgen, sollten schwangere Frauen das Rauchen unbedingt unterlassen. Ausreichende Bewegung und ein normales Körpergewicht sind ebenfalls erstrebenswert. Diabetikerinnen und Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft an Bluthochdruck und einer Nierenerkrankung leiden, sollten während der Schwangerschaft engmaschige Kontrolltermine wahrnehmen. Der Blutzucker sowie Blutdruck müssen darüber hinaus gut eingestellt werden.

Eine Schwangerschaftsvergiftung kann langfristige Folgen für die Mutter mit sich bringen: Frauen, die eine Präeklampsie durchlebten, haben ein dreimal so hohes Risiko, im Laufe ihres Lebens dialysepflichtig zu werden.

Wichtig ist deshalb insbesondere die Nachsorge, denn wenn nach einer Präeklampsie nicht ausreichend therapiert wird, kann eine Dialyse sehr schnell erforderlich werden. Daher sollten sich Frauen während der Nachsorge unbedingt von einem Nierenspezialisten behandeln lassen.

Detailliertere Informationen zum Krankheitsbild der Präeklampsie sowie zur Therapie und zur Nachsorge hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie in einer Broschüre veröffentlicht: „Beste Aussichten für Ihr Baby und Ihre Nieren“. Die Broschüre liegt in gynäkologischen und nephrologischen Praxen sowie Kliniken aus und ist auch im Klinikum Darmstadt oder über die Gesellschaft kostenfrei erhältlich.

 

22. Februar 2019