Bei einer Feierstunde am heutigen Montagabend (5.) würdigte Klinikdezernent André Schellenberg Prof. Dr. Peter Huppert, der der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie am Klinikum aufgrund seiner hohen Anerkennung und seines Engagements für das Haus auch noch nach seinem 65. Lebensjahr vorstand. „Prof. Dr. Peter Huppert hat in seiner Zeit die Interventionelle Radiologie in der Breite erst aufgebaut und entwickelt. Ihm ist es zu verdanken, dass das Institut stationär und ambulant betreuten Patienten an beiden Standorten Darmstadt und Eberstadt eine umfassende bildgebende radiologische und nuklearmedizinische Diagnostik und alle gängigen Methoden zur interventionellen radiologischen Behandlung zur Verfügung stellt. Zudem hat er die Neuroradiologie als eigenen Fachbereich vorangetrieben und war vor allem aktiv bei Gefäßeingriffen in Kooperation mit den Direktoren der Klinik für Gefäßmedizin.“
Der gebürtige Weimarer studierte Humanmedizin in Leipzig und erreichte 1979 die Approbation als Arzt. Seinen beruflichen Werdegang startete er dort an der Universitätsmedizin bis 1984 zur Promotion und zum Facharzt für Radiologie. In den Jahren 1988 und 1989 war er Oberarzt am Radiologischen Institut der Krankenhäuser des Märkischen Kreises in Lüdenscheid und wechselte dann an die Universität Tübingen. 1991 folge die Anerkennung der Teilgebietsbezeichnung Neuroradiologie. 1995 habilitierte er dort, blieb in Tübingen als Leitender Oberarzt und wechselte 1989 ans Klinikum Darmstadt. 2004 wurde ihm die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor der Universität Tübingen verliehen. Prof. Huppert hat 145 Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und sich mit 15 Beiträgen in Monographien beteiligt. Seit 1990 ist er Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft und war zuletzt 2018 Präsident des 99. Deutschen Röntgenkongresses in Leipzig. Von den Fachgesellschaften war er vielfach nominiert und beauftragt an S3 Leitlinien mitzuwirken: zuletzt 2015 bei peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten, an Carotisstenose (zuletzt 2018) und am Hepatozellulären und Cholangiozellulären Karzinom (zuletzt 2019).
In den kommenden Jahren möchte er die umfangreichen Ergebnisse der interventionellen Behandlungen klinisch-wissenschaftlich aufbereiten, zudem hat er sich noch eine Aufgabe und Tätigkeit in seiner früheren Heimat in Baden-Württemberg ausgewählt, bei der er die interventionellen Techniken dort weiter entwickeln und für Patienten nutzbar machen möchte.
Der Neue kommt aus Herford und Hannover
Bereits seit 1. Juli hat Prof. Dr. med. Karl Ludwig die Nachfolge angetreten. Er war zuletzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover tätig und davor zuletzt fast zehn Jahre lang Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Herford.
Seine berufliche Laufbahn hat Prof. Dr. Ludwig am Evangelischen Krankenhaus in Bonn-Bad Godesberg als Arzt im Praktikum begonnen. Weitere Stationen waren: Universitätsklinikum Bonn in der Klinik für Chirurgie, Assistenz- und Oberarzt am Institut für Klinische Radiologie am Universitätsklinikum Münster und Sektionsleiter an der Universitätsklinik Heidelberg. 2012 hat ihn die Medizinische Hochschule Hannover zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Er ist Facharzt für Radiologie und Neuroradiologie und zertifiziert als interventioneller Radiologie und Neuroradiologe. Ludwig engagiert sich als Referent in zahlreichen Fachveranstaltungen intensiv in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung. Zudem wirkt er in zahlreichen Fachgesellschaften aktiv mit.
Ludwig ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von neun und zwölf Jahren. Wenn Beruf und Familie ihm Zeit dazu lassen, steigt er aufs Rennrad oder hört Musik.
Prof. Dr. Karl Ludwig freut sich auf die neue Herausforderungen: „Ich freue mich, als Teil eines so erfolgreichen Teams zu arbeiten und danke der Geschäftsführung für das entgegengebrachte Vertrauen. Wichtig war mir die Kombination aus Radiologie und Neuroradiologie, da mein Herz für beides schlägt. Die Nuklearmedizin war das i-Tüpfelchen und ein riesiges Argument war für mich der hervorragende Ruf der Interventionsradiologie“.
"Was gebraucht wird, bieten wir auf hohem Niveau an"
Weiter sagte er: „Als Maximalversorger bietet das Klinikum die Möglichkeit, in einem breiten Fachspektrum zu arbeiten und auch diffizile Probleme, wie sie in kleineren Häusern nicht möglich sind, erfolgreich zu lösen. Das Haus nehme ich als ein modernes Krankenhaus mit einem großen Weiterentwicklungspotenzial wahr. Für die wichtigste Herausforderung in der heutigen Krankenhauslandschaft halte ich es, trotz der durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser immer knapperen Ressourcen eine motivierende und gegenseitig wertschätzende Arbeitsatmosphäre zu erzeugen. Die fachlichen Schwerpunkte werden sich vor allem nach den Anforderungen der zuweisenden Fächer richten. Dort, wo diese einen besonders hohen Spezialisierungsgrad aufweisen, kann das auch die Radiologie tun. Ich bin diesbezüglich sehr offen. Was auf hohem Niveau gebraucht wird, werden wir auf hohem Niveau anbieten – entweder wir haben es schon oder wir entwickeln es.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Prof. Dr. Karl Ludwig einen exzellenten Radiologen mit hervorragenden Qualifikationen und Berufserfahrung für unser Haus begeistern konnten. Wir sind uns sicher, dass er die hohe Qualität unserer Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin stärken und weiterentwickeln wird. Seine Offenheit und sein Wunsch, das Haus weiter zu entwickeln, wird unserem Team und unseren Patientinnen und Patienten zugutekommen“, dankte für die Geschäftsführung Prof. Dr. Nawid Khaladj.