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Symptome verschwinden, Ursachen nicht

Gesundheitstipp von Prof. Dr. Rainer Kollmar, Direktor der Klinik für Neurologie und Neurointensivmedizin, zur transitorisch-ischämischen Attacke: Schnell in die Stroke Unit

 

Schlaganfälle sind häufig und haben oft lebenslange Folgen. Besonderes Ziel der Schlaganfallbehandlung ist zum einen das Erkennen und schnelle Handeln, zum anderen die Vorsorge. Bei Schlaganfallsymptomen muss unbedingt sofort der Rettungsdienst gerufen werden, um eine möglichst schnelle und wirkungsvolle Therapie am besten in einer Klinik mit Schlaganfallstation umzusetzen. 

Oft unklar ist aber, was Patient*innen tun sollen, bei denen Schlaganfallsymptome nur vorübergehend auftreten. Diese besondere Form des vorübergehenden Schlaganfalls nennt man transitorisch-ischämische Attacke (kurz: TIA). Meist dauert solch eine TIA nur wenige Minuten bis zu einer Stunde. Am häufigsten kommt es zu Sprachstörungen, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, aber auch Sehstörungen und Koordinationsstörungen. 

Auch hier ist die Empfehlung der Fachgesellschaften sehr klar: Bei einer TIA sollten sich alle Betroffenen unbedingt sofort in einer Klinik mit einer Stroke Unit, einer Schlaganfall-Spezialstation, vorstellen und dort muss man auf Ursachensuche gehen. Gerade in der Corona-Zeit erleben wir, dass Patient*innen mit TIAs öfter zu Hause bleiben. Dabei haben Patient*innen mit TIA ein besonders hohes Schlaganfallrisiko, zumal sich die Ursachen nicht unterscheiden. So kann eine Herzrhythmusstörung bestehen, eine Verengung eines hirnversorgenden Gefäßes oder auch eine Gerinnungsstörung. In aller Regel kann bei der TIA die Ursache erkannt und dann auch zielgerichtet behandelt werden. 

So werden beim sogenannten Vorhofflimmern oder bei Gerinnungsstörungen in aller Regel gerinnungshemmende Medikamente angesetzt. Bei hochgradigen Gefäßstenosen kann eine Operation notwendig sein oder die Implantation eines Stents. Expert*innen können dabei beraten, was wann am sinnvollsten ist. 

Auch für den Fall, dass die Schlaganfallsymptome schon einige Zeit zurückliegen, sollte durch die niedergelassenenen Ärzt*innen trotzdem eine Ursachensuche erfolgen. Bei Betroffenen ist auf lange Sicht besonders wichtig die Einstellung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Niereninsuffizienz, Fettstoffwechselstörungen.