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Bluthochdruck: Herz unter Druck – das Motto der Herzwochen in diesem Jahr

Gesundheitstipp von Dr. Hiller Moehlis, Leitender Oberarzt in der Medizinischen Klinik I – Kardiologie und internistische Intensivmedizin

Der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist die häufigste internistische Erkrankung. In den Industrienationen steigt der Blutdruck mit dem Lebensalter. Die Häufigkeit des Auftretens ist auch abhängig von Körpergewicht und dem Geschlecht (häufiger bei Männern, aber zunehmend auch bei Frauen nach der Menopause).  Das Fatale daran ist, dass der Bluthochdruck zu Beginn der Erkrankung zunächst keinerlei Beschwerden macht. Man merkt ihn nicht.

Über die Jahre kann sich allerdings eine deutliche Schädigung der Gefäße des Körpers, die sogenannte Arteriosklerose entwickeln.  Organe, die davon hauptsächlich betroffen sind das Herz, das Gehirn und die Nieren des Menschen.

Der Bluthochdruck wird in der Regel erst jenseits des 30. Lebensjahres auffällig. Übergewicht, erhöhter Alkoholkonsum sowie vermehrte Kochsalz-Aufnahme, Stressfaktoren, zunehmendes Alter und Immobilität sind hierfür begünstigende Faktoren.  Gerade wenn es eine familiäre Vorbelastung gibt, sollte man eine gewisse Sensibilität dafür entwickeln. Sollten zunächst leichte Beschwerden auftreten - wie früh morgendlich auftretender Kopfschmerz, Schwindel und Ohrensausen, starkes Herzklopfen oder auch Nasenbluten, dann sollte an das Vorliegen eines Bluthochdruckes gedacht und der Hausarzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.                                                                                           

Die Behandlung des Bluthochdruckes ist in der Regel ganz einfach. Es gibt mittlerweile hervorragende Medikamente, die gut verträglich sind, eine zumeist über 24-stündige dauernde Wirksamkeit haben und infolgedessen nur ein Mal am Tag in Form eines Kombinationspräparates eingenommen werden müssen. 

Die Hochdruck-Patient selbst haben allerdings die wichtigste Aufgabe: Das beginnt damit, regelmäßig die verordneten Blutdruckmedikamente einzunehmen, den Blutdruck drei Mal täglich  regelmäßig durch Selbstmessungen (entspanntes Sitzen, nach fünf Minuten Ruhe und Messarm auf dem Tisch liegend auf Herzhöhe) zu kontrollieren und zu dokumentieren, das Gewicht zu reduzieren, sich kochsalzarm und gesund (Obst, Gemüse, Fisch, Geflügel, Olivenöl) zu ernähren, das Rauchen aufgeben und auf sportliche Betätigung zu achten (30 bis 45 Minuten am Tag sind ausreichend).                                                              

All diese Maßnahmen helfen den Bluthochdruck nicht nur gut einzustellen und Medikamente einzusparen, sondern auch die Folgeschäden zu vermeiden. 

Auf keinen Fall sollten Sie den Fehler machen, die Blutdruckmedikamente bei gut eingestelltem Bluthochdruck wegzulassen. Der Bluthochdruck ist nämlich nur durch die Medikamente gut eingestellt und wird wieder entgleisen, mit allen Folgeschäden, sobald die Blutdruckmedikamente nicht mehr eingenommen werden. Bei nicht gut eingestelltem Bluthochdruck kann das Herz über die Zeit in Druck geraten. Das betrifft zum einen die Herzkranzgefäße mit der Entwicklung von Verengungen (Stenosen), die zu Brustenge (Angina pectoris) führen oder im schlimmsten Fall zu einem akuten Herzinfarkt. Daneben kann sich eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) entwickeln, die sich zunächst durch Belastungsluftnot und später auch in Ruheluftnot äußert.

Deshalb sollten Sie achtsam mit sich sein, bei vorgenannten Beschwerden ihre/n Hausärztin/ Hausarzt aufzusuchen, damit eine entsprechende Diagnostik und Therapie des Bluthochdruckes eingeleitet werden kann.