„Guten Tag, ich bin die Sterbende“ an diese Begrüßung erinnert sich Heike Heidelberger immer noch lachend, auch weil sie zeigt, dass Palliativarbeit nicht nur traurig ist. Die 41-Jährige ist die pflegerische Leitung des Ambulanten Palliativteams am Klinikum Darmstadt. Gemeinsam mit der Ärztin Kristina O’Donoghue leiten die beiden das Team, das aus vier Ärzt*innen, zehn Palliative Care Fachkräften, einer Sozialarbeiterin und Therapiehund Bran besteht.
„Den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu sehen, was er für Bedürfnisse hat und wie ich ihn Zuhause unterstützen und befähigen kann, seine letzte Zeit Zuhause bestmöglich zu verbringen, das ist das, was ich an meiner Arbeit besonders schätze“, sagte Heike Heidelberger. „Dass unser Leitungsteam auch multiprofessionell ist, spiegelt die besondere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflege bei uns wider“, erklärt Heike Heidelberger. Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, dann steht insbesondere die Linderung belastender Symptome im Vordergrund, dafür braucht es die enge Zusammenarbeit zwischen pflegerischer und ärztlicher Versorgung.
Heike Heidelberger ist seit 2012 im Palliativbereich tätig. Sie leitete zuvor das Hospiz in Rodgau und war in einem Ambulanten Palliativteam tätig. „Ich bin gelernte Krankenschwester und habe berufsbegleitend den Master in Pflege- und Gesundheitsmanagement gemacht, außerdem habe ich die Palliative Care Weiterbildung. Ich bin glücklich wieder in der ambulanten Arbeit tätig zu sein. Ich mag es in die Welt der Menschen einzutauchen, und ihnen einen Verbleib Zuhause zu ermöglichen. Aber sowohl das Hospiz als auch die ambulante Versorgung sind absolut notwendig, denn damit es Zuhause klappt, muss auch ein Versorgungsnetzwerk vorhanden sein, ansonsten funktioniert es nicht.“
Beiden Frauen ist es in ihrer Arbeit wichtig, „Krisen vorzufühlen“. „Man muss mit Patienten und Angehörigen alles besprechen und darf auch schwierige Gespräche nicht scheuen, um dann in allen Situationen handlungsfähig zu sein.“