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Endometriosezentrum und Kinderwunschzentrum Darmstadt

Endometriose ist eine Erkrankung, die bei betroffenen Frauen zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität führen kann. Chronische, immer wiederkehrende Schmerzen im Unterleib, oft verbunden mit einem über lange Strecken unerfüllten Kinderwunsch, führen oft zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität der Betroffenen. So liegen oft bis zur Diagnosestellung lange Leidenswege hinter den Patientinnen.

Das Team des Endometriosezentrums am Klinikum Darmstadt möchte helfen, lange Leidenswege zu vermeiden und bei der komplexen Behandlung mit fachlich kompetenter Beratung zur Seite stehen. Hierzu bietet das Zentrum eine individuelle Betreuung im Rahmen einer individuellen Sprechstunde, sowie eine fachkompetente Begleitung während der Therapie an. Bei der operativen Sanierung der Endometriose sowie bei komplizierten Fällen werden fast ausschließlich endoskopische Techniken angewandt. So wurden im Jahr 2019 mehr als 200 Patientinnen mit Endometriose in unterschiedlichen Ausprägungen therapiert.

Das Endometriosezentrum Darmstadt arbeitet zur optimalen Therapie dieses komplexen Krankheitsbildes eng mit den im Klinikum Darmstadt angeschlossenen Fachdisziplinen, sowie dem Kinderwunschzentrum Darmstadt und nahe gelegenen Selbsthilfegruppen zusammen.

Endometriose

Chronische über lange Jahre bestehende Unterbauchschmerzen, die vornehmlich besonders mit der Periodenblutung ihren Höhepunkt erreichen, können für eine Endometriose sprechen. Oft ist dieses gepaart mit einem unerfülltem Kinderwunsch (Sterilität), langen Krankheitsphasen, Schmerzmittelabusus sowie Einschränkungen in der Sexualität.

Endometriose ist eine teils schmerzhafte, aber stets gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter vor allem im kleinen Becken, an Eierstöcken und Eileitern sowie dem Bauchfell der Betroffenen findet. Teilweise befindet sich dieses Gewebe auch innerhalb der Gebärmuttermuskulatur, was als „Adenomyosis“ bezeichnet wird. In manchen ausgeprägten Fällen können auch Blase und Darm betroffen sein.

Die Endometriose tritt zyklisch auf, da sie von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst wird. Die verstreuten Herde können somit auch zyklisch wachsen und bluten sowie lokal zu Entzündungen und Verwachsungen führen. Die Erkrankung kann durch ihr rasches Wachstum zu Zysten an den Eierstöcken, Verwachsungen im Bauchraum, Verschluss der Eileiter mit Sterilität und Schmerzen bei Wasserlassen und Stuhlgang führen.

Es wird geschätzt, dass etwa zehn Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter unter einer Endometriose leiden. Durchschnittlich beträgt die Zeit zwischen ersten Symptomen und Diagnosestellung einer Endometriose oft mehrere Jahre.
Therapeutisch kann zunächst hormonell regulierend eingriffen werden.
Da das Wachstum der Endometriose hauptsächlich hormonell durch Östrogen gesteuert wird, zielt die medikamentöse Therapie auf die Unterdrückung dieses Hormons ab. Dieses kann z.B. durch die Gabe einer gestagenhaltigen Pille erreicht werden (z.B. Valette).
Bei ausgeprägten Fällen ist auch die vollständige Unterdrückung der Bildung von weiblichen Geschlechtshormonen möglich, durch sog. GnRH- Analoga. Dieses kann die Neubildung von Herden sowie Schmerzen mindern.

Sollten die Beschwerden sich nicht bessern, kann eine operative Sanierung von Nöten werden. Hierzu werden meist per Bauchspiegelung die Endometrioseherde aufgesucht und komplett entfernt - unter Schonung der umliegenden Gewebe und Organe. Gleichzeitig können ebenfalls Zysten an Eierstöcken oder Verwachsungen gelöst werden.

Weiter führende Information und Literatur:

  • Ultraschall- und klinische Diagnostik
  • CT- oder MRT Untersuchung durch Radiologie
  • Operative Sanierung per Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit kompletter Entfernung der Endometrioseherde auch bei komplexen Fällen
  • Operative Entfernung von Endometrioseherden auch an Darm und Blase
  • Chromopertubation der Eileiter mit Blaulösung bei unklarer Kinderlosigkeit
  • Rekonstruktion der Eileiter und Eierstöcke z.B. nach Infektionen im Unterbauch oder Eierstockszysten
  • Myomentfernung per Bauchspiegelung, Bauchschnitt oder von vaginal
  • Gebärmutterentfernung per Laparoskopie oder von vaginal
  • Entfernung von Uterussepten (Trennwand innerhalb der Gebärmutter)
  • Zystenentfernung an Eierstöcken per Bauchspiegelung
  • Neufixierung der Eierstöcke bei ausgeprägtem Endometriosebefall
  • Lösen von schmerzhaften Verwachsungen nach Endometriose oder nach Baucheingriffen
  • Schmerztherapie auch in Zusammenarbeit mit dem Schmerzteam der Anästhesie
  • Hormonelle Therapie nach der Operation zur Langzeitprophylaxe der Endometriose in Zusammenarbeit mit dem betreuenden niedergelassenen Kollegen
  • Psychologische Betreuung wenn gewünscht