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Fallmanagement am Klinikum - Koordiniert. Individuell. Menschlich.

Am Klinikum Darmstadt ist das Fallmanagement ein zentrales Element für eine patientenzentrierte, qualitätsgesicherte Versorgung. Unsere klinisch tätigen Fallmanager*innen agieren als qualifizierte Lotsinnen und verlässliche Ansprechpartner*innen – insbesondere für Patientinnen mit komplexem Behandlungsverlauf und erhöhtem Versorgungsbedarf.

Gezielte Steuerung für individuelle Bedürfnisse

Mithilfe eines strukturierten Screenings identifizieren wir frühzeitig Patientinnen mit potenziellem Unterstützungsbedarf. Kriterien wie ein hohes Lebensalter, bestehender Pflegegrad, Multimorbidität, ein erhöhter Medikamentenbedarf oder wiederholte Krankenhausaufenthalte fließen in die Einschätzung mit ein. Unsere Fallmanagerinnen nehmen aktiv Kontakt auf, analysieren die individuelle Situation gemeinsam mit den Patient*innen und ihren Angehörigen und planen die nächsten Schritte im Versorgungsprozess – abgestimmt auf medizinische, pflegerische und soziale Bedürfnisse.

Vernetzt im Team. Eng am Menschen.

Das Fallmanagement arbeitet eng mit dem ärztlichen Dienst, den Pflegefachpersonen, dem Sozialdienst, der Physiotherapie und weiteren therapeutischen Berufsgruppen zusammen. Diese interprofessionelle Abstimmung verbessert die Terminsicherheit, reduziert Wartezeiten und ermöglicht einen reibungslosen Ablauf innerhalb des Klinikaufenthalts. Unsere Fallmanagerinnen begleiten Patient*innen auch bei internen Verlegungen und sind zentraler Ansprechpartner im Entlass- und Überleitungsmanagement.

Pflegeprozesse mit Sinn und Perspektive

Das Fallmanagement ermöglicht individuell abgestimmte Pflege, die auf die Lebensrealität der Menschen eingeht – zum Beispiel durch gezieltes Training mit der Physiotherapie für mehr Selbstständigkeit zu Hause oder durch die kritische Reflexion von Standardleistungen im Licht der tatsächlichen Lebensziele des/der Patient*in. So wird nicht nur eine bestmögliche Versorgung, sondern auch ein selbstbestimmter Umgang mit Krankheit und Gesundheit gefördert.

Mehr Qualität. Mehr Zufriedenheit. Weniger Versorgungsbrüche.

Fallmanagement bedeutet für das Klinikum Darmstadt: weniger Versorgungslücken, kürzere Verweildauern, weniger Wiederaufnahmen. Vor allem aber bedeutet es: mehr Orientierung, mehr Stabilität und mehr Sicherheit für unsere Patient*innen.

Wie funktioniert Fallmanagement?

Eine optimale Betreuung mit individueller Pflege der Patient*innen bringt trotz der höheren Komplexität – für jeden Patient und jede Patientin ist der Pflegeprozess ein anderer – viele Vorteile und schont Ressourcen der Klinik.

Um diese positiven Effekte für beide Seiten umsetzen, etabliert das Klinikum Darmstadt das Fallmanagement. 

Am Klinikum Darmstadt hat Andreas Donner als erster Fallmanager das Konzept erprobt. Er ist ausgebildete Pflegefachperson und Pflegediagnostiker und war zunächst auf drei Stationen als Fallmanager tätig. Herausgelöst aus seinem bisherigen Arbeitsalltag, beginnt sein Arbeitstag nun damit, dass er alle Neuzugänge der drei Stationen zunächst anhand der Patient*innenakten anschaut. So ist sichergestellt, dass keine Patientin und kein Patient durchs Raster fällt. Wer könnte davon profitieren, in die sogenannte Steuerung aufgenommen zu werden, ist die übergeordnete Frage, nach der Andreas Donner die Patient*innenakten prüft.

Betrachtet werden dabei Faktoren wie das Alter, die Hauptdiagnose sowie ggf. bestehende weitere (Vor-)Erkrankungen, die eine reibungslose Behandlung erschweren können. Multimorbidität ist dabei vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten ein Stichwort. Ebenfalls wird die Situation zu Hause in Betracht gezogen, da diese einen wesentlichen Einfluss auf Drehtüreffekte hat.

Abstimmung mit Pflegenden und ärztlichen Dienst

Im nächsten Schritt holt sich Andreas Donner Einschätzungen von Kolleg*innen sowie Stationsärzt*innen, die im direkten Umgang mit den Patient*innen hilfreiche Informationen liefern. Anschließend führt Andreas Donner persönliche Gespräche mit den Patient*innen aus seiner sogenannten „Steuerung“. So macht er sich selbst ein Bild der Person und der persönlichen Situation, in der sich die Person befindet: Welche Erwartungen hat sie? Was bedeutet Lebensqualität für ihn? Was möchte er oder sie? Gespräche mit Angehörigen vervollständigen dieses Bild und helfen dabei herauszufinden, in wie weit Angehörige unterstützen können, ob eine Wohn- oder Pflegeeinrichtung in Betracht gezogen werden muss oder selbstständiges Wohnen zu Hause möglich ist.

Kommt beispielsweise eine Reha oder eine Anschlussheilbehandlung für die weitere Genesung in Frage, kann Andreas Donner bereits zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes die Weichen stellen und so für einen zeitlich optimalen Übergang zwischen Krankenhaus und Reha-Einrichtung sorgen. Dies beinhaltet eine frühzeitige Einbindung und enge Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst, sodass dieser alles Notwendige in die Wege leiten kann für eine komplikationslose Entlassung.

Nicht nur für Anschlussbehandlungen nach dem Krankenhausaufenthalt ist das Fallmanagement wichtig. Auch im Krankenhaus soll der Pflegeprozess individuell gestaltet und der Patient im Umgang mit seiner Erkrankung geschult werden. Ist bekannt, dass die Patientin zu Hause wohnt und dort Treppen bewältigen muss, übt die Physiotherapie gezielt das Treppensteigen und bereitet die Patientin optimal auf zu Hause vor, um weiterhin eine größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen.

Mit den Ärzt*innen bespricht Andreas Donner, welche Untersuchungen und Therapien für den Patient geplant sind. Auch hier ist ein individueller Behandlungsprozess von entscheidender Bedeutung: Die Patient*innen aufklären, Optionen aufzeigen und Konsequenzen darlegen und der Person  schließlich die Entscheidung überlassen, was sie für sich und ihr Leben möchte. Der Patient/die Patientin wird somit als aktive*r Entscheider*in in den Behandlungsprozess eingebunden und kann ihn individuell mitgestalten. Ziel ist es dabei, die Diskrepanz zwischen „Was steht der Person dem System nach zu?“ und „Was will er/sie wirklich?“ zu verringern. Ein Beispiel: Jeder Patient/jede Patientin hat nach einer Amputation das Recht auf eine Prothese. Die Frage zu stellen, ob er oder sie dieses Hilfsmittel überhaupt möchte und ob er oder sie in der Lage ist (körperlich und kognitiv) zu lernen, mit dem Hilfsmittel umzugehen, ist ein erster Schritt, um mehr Individualität im Pflegeprozess sicherzustellen.

Vorteile und weitere Schritte des Fallmanagements

Mit diesem neuen Konzept des Fallmanagements setzt sich das Klinikum Darmstadt noch mehr dafür ein, den Mensch und das Leben in den Mittelpunkt zu stellen und Pflege auf seine Bedürfnisse hin auszurichten.

Individuelle Pflege – eine auf Patient*innen und ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung – ist das ehrgeizigste Ziel, das sich Pflege und Medizin stecken können. Jeder Patient und jede Patientin bekommt genau die Therapie, Anwendung und Hilfestellung, die für ihn oder sie optimal ist, um die Lebensqualität zu erhalten. Auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen, fördert und fordert die Eigenmotivation von Patient*innen sowie das aktive Mitwirken. Dies führt dazu, dass Patient*innen und deren Angehörige zufriedener sind, steigert die Therapietreue und stabilisiert die Patient*innen in ihrem Umfeld. Für das Klinikum Darmstadt bedeutet das Fallmanagement, dass die Verweildauer gesenkt werden kann, die Anzahl von Krankenhausaufenthalten reduziert und Drehtüreffekte verhindert werden können.

Unsere Fallmanager*innen

Susanne Becker

Intensivstationen

06151 107 94 0582

Kirsten Croxford

Medizinische Klinik I

06151 107 94 0578

Ramona Geagirdea

Neurologie, Stroke Unit, Neurologische Intensivstation

06151 107 94 0579

Dominique Illum

Gefäßklinik, Neurochirurgie

06151 107 94 5723

​Falco Kubny

Medizinische Klinik II
06151  107 94 5726

Stefanie Lorenz

Chirurgische Klinik I
06151 107 94 5728

Flora Mikeler

Stroke Unit, Neurologische Intensivstation, Neurologie
06151 107 94 5727

Nicole Richter

Medizinische Klinik III, Station 6.V
06151 107 94 5729

Florian Schiel

Chirurgische Klinik II, Urologie
06151 - 107 94 0577

Sandra Senz

Medizinische Klinik V

06151 107 94 0581