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Berufsbegleitend "Pflege" studieren

Die FOM Hochschule hat das Klinikum Darmstadt offiziell zum „Akademischen Lehrkrankenhaus für Pflege“ ernannt. Mit bundesweit rund 20 weiteren Kliniken gehört es nun zu den Ausbildungsstätten, die ihrem Pflegepersonal anbieten, den Bachelor-Studiengang „Pflege“ an der FOM Hochschule, der größten privaten Hochschule, berufsbegleitend zu studieren. Mit einem Kompetenzstufenmodell für das Pflegepersonal bekennt sich das Klinikum Darmstadt zur Akademisierung der Pflege und einer stufenweisen Implementierung in den Klinikalltag.

Mit der Zusammenarbeit verfolgen die Kooperationspartner das Ziel, Theorie und Praxis im Pflegeberuf durch einen gestärkten Wissenstransfer zu verzahnen. Wir schaffen eine Verbindung zwischen akademischer und praktischer Ausbildung. Patient*innen werden im Durchschnitt immer älter und die Aufgaben in der Pflege immer komplexer. Da sind Mitarbeitende gefragt, die sich gleichermaßen mit aktuellen (pflege-) wissenschaftlichen Erkenntnislagen für die direkte Umsetzung mit unseren Patienten auskennen, aber auch die Kosten der Versorgung im Blick haben sowie auf transparente, berufsgruppenübergreifende Kommunikation setzen.

Über die FOM Hochschule für Oekonomie & Management

Mit über 50.000 Studierenden ist die FOM die größte private Hochschule Deutschlands. Sie bietet Berufstätigen und Auszubildenden in 29 Städten Deutschlands und in Wien die Möglichkeit, berufsbegleitend praxisorientierte Bachelor- und Master-Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Gesundheit & Soziales, IT-Management sowie Ingenieurwesen zu absolvieren. Die Studienabschlüsse sind staatlich und international anerkannt. 

Weitere Informationen: www.fom.de

Berufsbegleitendes Studium: Wie ist es?

An der Schnittstelle zwischen Patient und Ökonomie


Der Mensch im Mittelpunkt: Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Alexandra Freuer in der Pflege. Um sich Managementwissen für Führungsaufgaben anzueignen, hat sie sich mit Ende 40 für ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium in „Pflegemanagement“ an der FOM Hochschule in Frankfurt am Main entschieden. Heute ist die gelernte Krankenschwester Stationsleiterin der Gynäkologie im Klinikum Darmstadt und zuständig für über 40 Mitarbeitende.

Ihr Interesse für Gesundheit wird bei Alexandra Freuer bereits in der Oberstufe geweckt. Damals arbeitet sie neben der Schule in einem Darmstädter Dialysezentrum. „Das hat mich fasziniert, dort habe ich alle Facetten des menschlichen Lebens kennengelernt.“ So ist es wenig verwunderlich, dass ihr beruflicher Weg nach dem Abitur mit einer Ausbildung zur Krankenschwester (war damals die offizielle Berufsbezeichnung und steht auch in meiner Urkunde)beginnt. Die Arbeit am und mit dem Menschen gefällt ihr, sodass sie in den darauffolgenden Jahren ihre berufliche Heimat findet. „Seit dem Ende der Ausbildung bin ich in der Gynäkologie. Unser Fachbereich bildet vieles ab, was das menschliche Leben ausmacht. Dabei liegt mir die Gesundheit von Frauen besonders am Herzen.“  

Mit Ende 40 für ein Studium entschieden

Neben den pflegerischen Tätigkeiten ist Alexandra Freuer besonders am Nachwuchs gelegen. Um ihr Wissen und ihre Kenntnisse an Auszubildende weiterzugeben, bildet sie sich nebenbei zur Praxisanleiterin fort. Als ihre drei Kinder älter sind, bietet sich ihr eine neue berufliche Möglichkeit: Im Klinikum Darmstadt wird sie stellvertretende Stationsleiterin der Gynäkologie. Die Anforderungen an die Leitungsfunktion sind hoch. Alexandra Freuer ist pflegerisch top ausgebildet, doch ihr fehlt damals Managementwissen, wie sie heute sagt: „Für die Leitungsfunktion an der Schnittstelle zwischen Patientenversorgung und Ökonomie braucht man einen weiten Horizont, der mir damals gefehlt hat.“ Mit Ende 40 entscheidet sie sich deshalb für ein berufsbegleitendes Studium.

Zusammenhänge verstehen lernen

An der FOM Hochschule, die ein Kooperationspartner des Klinikums Darmstadt ist, meldet sie sich für den Bachelor-Studiengang „Pflegemanagement“ an. Von Darmstadt pendelt sie seitdem einmal die Mal in der Woche zum Hochschulzentrum in Frankfurt am Main, wo sie sich wertvolles Know-how aneignet. (Der zweite „halbe“ Vorlesungstag findet online statt. Es ermöglicht dadurch eine sehr gute Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Familie) Beispielhaft nennt Freuer das Modul „Digitale Pflege & Informationstechnologien“, bei dem sie mehr über E-Health-Anwendungen, IT-Lösungen und Robotik in der Pflege lernt. „Wenn neue Entwicklungen in der Mensch-Maschine-Interaktion kommen, sind wir darauf vorbereitet.“ Das Studium helfe ihr dabei, neue Perspektiven auf ihren Beruf zu gewinnen. Vom Finanzmanagement in der Pflege über volkswirtschaftliche Kausalitäten bis hin zum betrieblichen Gesundheitsmanagement: „Ich verstehe jetzt die Zusammenhänge“, sagt Freuer. 

Managerin der Klinik-Station

Aus der Stellvertreterin ist während des Studiums die Stationsleiterin der Gynäkologie geworden. Alexandra Freuer trägt heute die Verantwortung für rund 40 Mitarbeitende – von der Pflegefachkraft bis zum Praktikanten. Sie teilt die Kolleginnen und Kollegen ein, organisiert die Schichten, schaut, wo es Anleitungsbedarf gibt, und managt die Station. Dass sie Job und Studium gut miteinander vereinbart, sie ihr Wissen in der Praxis anwenden kann und sie auch anspruchsvolle Prüfungen wie „Internes & Externes Rechnungswesen“ gemeistert hat, mache sie schon etwas stolz. Das berufsbegleitende Studium war für sie die richtige Entscheidung: „Das ist nochmal etwas ganz anderes als eine Weiterbildung. Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Kolleginnen und Kollegen gibt, die diesen Weg einschlagen und ein Studium an der FOM aufnehmen.“

Das Interview ist hier erschienen: An der Schnittstelle zwischen Patient und Ökonomie (fom.de)

Können Sie kurz die Tätigkeitsbereiche skizzieren, in denen die Pflegekräfte am Klinikum Darmstadt arbeiten?

Als Maximalversorgen bieten wir Pflegefachpersonen ein sehr vielfältiges Angebot an Arbeitsmöglichkeiten – von der ambulanten Palliativpflege, über die verschiedenen Bereiche der Allgemeinpflege bis hin zu spezialisierten Bereiche wie der Notaufnahme, der Psychosomatik oder der High-Care-Pflege auf unseren vier Intensivstationen, unserer Intermediate-Care-Station (IMC) oder auch Stroke-Unit-Einheit. Darüber hinaus können Pflegende in Funktionsbereichen wie der Anästhesie, dem OP, der Endoskopie oder unserem Herzkathederlabor tätig werden. Zusätzlich bestehen Arbeitsmöglichkeiten im Klinischen Fallmanagement, unserer Abteilung Pflegewissenschaft & Praxisentwicklung, dem Zentralen Belegungsmanagement oder aber auch in der IT-Abteilung, wenn Interessierte über entsprechende fachliche Kompetenzen verfügen. Innerhalb dieser Bereiche gibt es zusätzlich weitere Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung wie z.B. im Bereich der Führung, zur Pflegeexpert*in APN, zur Fachpflegeexpert*in oder als pädagogische/r Expert*in.

Welche Rolle spielt die Akademisierung im Bereich der Pflege - insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel?

Eine akademische Ausbildung in der Pflege ermöglicht Absolventinnen und Absolventen umfassende fachliche Kompetenzen zu erwerben, und vertiefte Kenntnisse in Bereichen wie Forschung, Management, Pädagogik und zu Digitalisierungsthemen zu erlangen. Dadurch können sie in komplexen Pflegesituationen eigenständig und evidenzbasiert handeln und eine aktive Rolle in der Weiterentwicklung der Profession aber auch von Versorgungsprozessen übernehmen. Pflege bietet vielfältige Möglichkeiten sich fachlich und persönlich zu entwickeln. Die akademische Laufbahn ergänzt die bisherigen Möglichkeiten um einen weiteren Baustein.

Angesichts des bestehenden Fachkräftemangels in der Pflege ist die Akademisierung ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen pflegerischen Versorgung, bei einer alternden Gesellschaft. Die Akademisierung kann dazu beitragen, mehr junge Menschen für eine Karriere in der Pflege zu begeistern und damit den Fachkräftemangel zu reduzieren.

Welche Future Skills hinsichtlich Digitalisierung, Technologie gewinnen im Bereich der Pflege an Bedeutung?

Im Bereich der Pflege werden aufgrund der digitalen Transformation bestimmte Future Skills immer wichtiger und wirken sich auf Beschäftigten und Führungspersonen im Gesundheitswesen tiefgreifend aus. Pflegepersonen müssen zukünftig über digitale Kompetenzen verfügen, um Technologien effektiv einzusetzen. Hinzu kommt, dass die Fähigkeit Daten zu analysieren und zu organisieren, immer wichtiger wird, um die Qualität der Pflege zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.

Neue Technologien wie Robotik und künstliche Intelligenz werden zunehmend in der Pflege eingesetzt. Pflegende sollten in der Lage sein, die Vorteile und Herausforderungen dieser Technologien zu verstehen, zu nutzen und diese weiterzugeben. Dazu gehört erst einmal der angstfreie Umgang mit neuen Technologien und eine gewisse Offenheit mit den neuen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

Die wesentlichen Skills für Pflegende bleiben jedoch vor allem die Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit und die Kompetenz einer personenzentrierten, empathischen und professionellen Pflegepraxis: Die Zusammenarbeit in Teams mit unterschiedlichen Qualifikationen sowie mit anderen Gesundheitsberufen ist zentral, um eine ganzheitliche und koordinierte Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Eine personenzentrierte Pflege zu bieten, bleibt unabhängig von der genutzten Technologie, die zentrale Kompetenz einer professionellen Pflegepraxis. Im Kern pflegerischen Handelns geht es darum, die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten und Zugehörigen zu verstehen und darauf eingehen zu können – eine Beziehung zum Menschen aufzubauen, und diese im Rahmen des Versorgungsprozesses aktiv zu gestalten.

Insgesamt wird die Digitalisierung und Technologisierung den Pflegebereich in Zukunft stark prägen. Die genannten Future Skills sind nur einige Beispiele für die Anforderungen, die auf Pflegende bereits heute wirken und in Zukunft stärker zukommen werden. Aus- und Weiterbildungsprogramme müssen diese Anforderungen berücksichtigen, um Pflegende auf diese Herausforderungen gut vorzubereiten.

Die FOM Hochschule legt Wert auf einen hohen Theorie-Praxis-Transfer. Wo findet das Know-how aus dem Studium Anwendung in der täglichen Ausübung des Jobs?

Ein hoher Theorie-Praxis-Transfer ist ein wichtiger Aspekt bei der Ausbildung von Pflegenden, da dieser sicherstellt, dass das in der Hochschulausbildung erworbene Wissen in der beruflichen Praxis angewendet werden kann. FOM-Absolventen*innen können ihr erworbenes Wissen auf verschiedene Weise in ihrer Arbeit im Krankenhaus integrieren und anwenden:

Sie können das erworbene Wissen nutzen, um individuelle Versorgungspläne zu erstellen, klinische Entscheidungen zu treffen und evidenzbasierte Praktiken anzuwenden bzw. zu entwickeln.

FOM-Absolventen*innen, die Führungspositionen in der Pflege anstreben, können ihr theoretisches Wissen in der Praxis anwenden, um beispielsweise Prozesse zu optimieren und zu steuern, Personal zu führen und zu motivieren, Budgets zu verwalten und Qualitätsstandards zu setzen.

Sie können darüber hinaus ihr Wissen in der Pflegeforschung anwenden um Fragen zu untersuchen, die die Qualität der pflegerischen Leistung betreffen oder Pflegesettings und transsektorale Versorgungspfaden zu gestalten. Dafür können sie Forschungsprojekte leiten oder an solchen beteiligt sein, evidenzbasierte Pflegepraktiken entwickeln und eine personenzentrierten Pflegepraxis etablieren.

Des Weiteren können FOM-Absolventen*innen ihre pädagogischen Kompetenzen nutzen, um andere Pflegende in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung zu unterstützen. Sie können als Mentoren und Lehrer fungieren und ihr Wissen sowie ihre Erfahrung an Kollegen*innen sowie Auszubildende und Studierende weitergeben.

Der hohe Theorie-Praxis-Transfer der FOM Hochschule ist eine wichtige Vorbereitung damit Pflegefachpersonen Zugang zu den vielfältigsten Entwicklungsmöglichkeiten des Gesundheitswesens erhalten.

 

Was zeichnet Mitarbeitende des Klinikums Darmstadt aus, die neben ihrem Beruf ein Studium aufnehmen?

Pflegende sind grundsätzlich in einer vielseitigen und umfangreichen Branche zuhause. Sie verfügen über ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl und Organisationsfähigkeit. Das sind per se gute Voraussetzungen für ein Studium, das man nebenberuflich absolviert.

Menschen, die nebenberuflich studieren, zeichnen sich in der Regel durch besondere Motivation und Zielstrebigkeit aus. Sie sind bereit, Zeit und Energie in ihr Studium zu investieren, obwohl sie bereits andere Verpflichtungen haben, wie z.B. eine Vollzeitstelle oder die Betreuung von Familienangehörigen. Nebenberufliche Studierende haben oft klare berufliche Ziele vor Augen und möchten durch ihre akademische Ausbildung ihre Karrierechancen verbessern.

Selbst mit der Unterstützung, die wir als Arbeitgeber i.R.d. individuellen Karriereförderung unseren ausgewählten Mitarbeitenden anbieten, stellen diese Punkte Studierende vor große persönliche Herausforderungen, um das Studium erfolgreich zu absolvieren.

Hier der Link zu dem Interview: https://www.fom.de/de/presse/2023/juni/in-komplexen-pflegesituationen-eigenstaendig-und-evidenzbasiert.html

Im Rahmen der Förderung von Mitarbeitenden im Pflegestudium geht das Klinikum Darmstadt individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ein. Es bietet entweder eine finanzielle Beteiligung am Studium oder aber vom Arbeitgeber bezahlte Studientage, welche Mitarbeitende für die Studienzeit verwenden können. Ebenso ist ein Mix zwischen beiden Elementen vereinbar.