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ECMO: Neue Therapiemöglichkeit bei schwerem Lungenversagen

Im Rahmen der aufkommenden COVID-19 Pandemie und der damit einhergehenden Zunahme von Patient*innen mit schwerem Lungenversagen haben wir unser intensivmedizinisches Angebot um die sogenannte Extrakorporale Membranoxygenierung, die ECMO, erweitert. Auch schon vor der Pandemie konnte man eine alljährliche Zunahme von schweren Lungenentzündungen, vor allem in den kälteren Jahreszeiten, beobachten.

Auch bei Grippewellen kann es zu schweren Krankheitsverläufen kommen, die zum akuten Atemnotsyndrom, dem akuten Lungenversagen (ARDS), führen können. Hilfe bieten dann neben medikamentöser Behandlung der Grunderkrankung mit Antibiotika und Virustatika oft nur komplexe, spezialisierte intensivmedizinische Angebote. Eingesetzt wird diese Technik auch bei weiteren schweren Lungenerkrankungen.

Trotz differenzierter Beatmung kann es dazu kommen, dass der Gasaustausch über die Lunge, also die Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft und die Abgabe von Kohlendioxyd (CO2), so stark gestört sind, dass eine akute Lebensbedrohung besteht. Die Extrakorporale Membranoxygenierung kann unter Einsatz spezieller medizinischer Technik diese Austauschfunktion übernehmen. So wird Zeit gewonnen, bis unter Therapie die Erkrankung heilt und die Lunge diese Aufgabe wieder selbst übernehmen kann. Im Klinikum Darmstadt steht neben dieser Technik ein multiprofessionelles, erfahrenes Team zur Verfügung.

Ein mehrwöchiger Aufenthalt auf einer Intensivstation mit anschließender Rehabilitationsphase kann nötig sein, um zu einer guten Lebensqualität, unserem Ziel, zurückzufinden.

Auch bei kritischen Herzerkrankungen können ECMO-Geräte zum Einsatz kommen. Neben der Unterstützung der Lungenfunktion kann auch die Kreislauffunktion gestützt werden, um ein Herz zu entlasten, das zum Beispiel im Rahmen eines schweren Herzinfarktes geschädigt wurde. Mit ECMO ist also eine komplette Herz-, Kreislauf und Lungenunterstützung möglich.

Wir übernehmen gerade zu Zeiten von COVID-19 auch Patienten*innen aus Häusern, die diese Therapie nicht anbieten können. Sollten Patienten*innen zu schwer erkrankt sein, um transportiert werden zu können, muss gegebenenfalls ein Team in andere Krankenhäuser, um die Geräte vor Ort zu implantieren und die Patienten*innen dann unter laufender Unterstützung in die Klinik zu transportieren. Dieses Vorgehen bieten wir im Moment noch nicht an, es ist aber Teil unserer nächsten Planungsstufe.

Wesentlich für den Einsatz dieser invasiven Technik ist die Einbindung in umfassende Behandlungsstrukturen mit hoher Qualität, um Heilungsvorgänge voranzutreiben. Begleitend kommen deshalb nicht-invasive Therapien zum Einsatz, wie etwa eine hochkompetente Atemtherapie und Physiotherapie.

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.