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1.    Histologische Routinediagnostik


Die histologische Routinediagnostik umfasst die feingewebliche Untersuchung von Proben aus nahezu allen Bereichen der klinischen Medizin, mit der Frage nach gutartigen oder bösartigen Tumorerkrankungen und Tumorvorstufen, entzündlich-reaktiven Veränderungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen. Die Präparate werden hierbei zunächst makroskopisch untersucht, bevor von den diagnostisch relevanten Gewebsstrukturen für eine mikroskopische Untersuchung wenige Mikrometer dicke Schnittpräparate angefertigt und histochemisch gefärbt werden. Neben histochemischen Verfahren steht für weiterführende Untersuchungen eine breite Palette immunhistochemischer Antikörper zur Verfügung, außerdem molekulare Analysen, wie nachfolgend näher ausgeführt.

2.    Intraoperative Schnellschnittdiagnostik

Bei der intraoperativen Schnellschnittdiagnostik werden Proben von Patientinnen und Patienten untersucht, während sich diese im Operationssaal noch in Narkose befinden. Das Ergebnis der intraoperativen Schnellschnittdiagnostik hat unmittelbaren Einfluss auf den weiteren Fortgang einer Operation, weshalb die Untersuchung in der Pathologie innerhalb weniger Minuten durchgeführt und den Operateuren übermittelt wird.

Typische Fragestellungen sind unter anderem, ob bei Tumoroperationen tumorfreie Resektionsränder vorliegen oder eine Nachresektion erforderlich ist, oder ob es sich bei kleinen, bildgebend vor einer Operation nicht detektierbaren Herden um gut- oder bösartige Läsionen (z.B. Metastasen) handelt. 

3.    Zytologie

Die Zytologie befasst sich mit der mikroskopischen Untersuchung von Zellen, die sich aus dem Gewebeverband gelöst haben. Diese werden als Abstrichpräparate von Schleimhäuten gewonnen, z.B. mit kleinen Bürsten im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung, oder aus Körperflüssigkeiten (z.B. Urin, Aszites-, Pleura- oder Gelenkpunktate) sowie durch Punktion von Organen mit feinen Nadeln (z.B. Schilddrüse). Bei entsprechender Prozessierung können zytologische Proben auch immunzytochemisch oder molekular (z.B. HPV) charakterisiert werden.

Der Vorteil zytologischer Untersuchungen besteht darin, dass der zur Materialgewinnung notwendige Eingriff wenig invasiv und hierdurch für die Patientinnen und Patienten in der Regel wenig belastend ist.

4.    Molekulare Pathologie

Für molekulare Untersuchungen verfügen wir über ein breites methodisches Spektrum zur Erregerdiagnostik bei infektiösen Erkrankungen und zur molekularen Charakterisierung von Tumoren. Das bessere Verständnis der molekularen Grundlagen bei der Entstehung und Progression von Tumorerkrankungen eröffnet zunehmend Möglichkeiten, betroffenen Patientinnen und Patienten individualisierte Therapieansätze anzubieten, basierend auf den in der Pathologie nachgewiesenen molekularen Tumorcharakteristika. Hierfür ist es notwendig, innerhalb kurzer Zeit ein möglichst breites Panel potentieller molekularer Veränderungen untersuchen zu können.

Über immunhistochemische Färbungen hinaus setzten wir deshalb Verfahren der in situ-Hybdridisierung (CISH, FISH) ein, ebenso wie PCR-basierte Sequenzierungen für Einzelgenanalysen (Sanger-Sequenzierung, RT-PCR) sowie der massiven Parallelsequenzierung (Next generation-Sequenzierung, NGS) zur umfassenden Abklärung potentiell therapierelevanter Mutationen (einschließlich BRCA- und HRD-Panel). 

5.    Klinische Obduktionen

In zwei Obduktionssälen werden regelmäßig klinische Obduktionen durchgeführt. Ziel dieser Qualitätssicherungsmaßnahme ist primär die Klärung der Todesursache sowie die Untersuchung, an welchen Erkrankungen die Patientinnen und Patienten litten. Im Gegensatz zur Gerichtsmedizin werden in der Pathologie ausschließlich Patientinnen und Patienten obduziert, die eines natürlichen Todes gestorben sind.

Klinische Obduktion leisten einen wichtigen Beitrag bei der Ausbildung medizinischen Personals und tragen zum besseren Verständnis der Entstehung, dem Voranschreiten und der Behandlung von Erkrankungen bei. So haben Obduktionen zum Beispiel wesentlich dazu beigetragen, die Krankheitsmechanismen bei COVID-19 Infektionen aufzudecken. Leider profitieren die Verstorbenen selbst nicht von den autoptisch gewonnenen Erkenntnissen, jedoch andere Erkrankte, und möglicherweise sogar Familienangehörige. In diesem Kontext sei auch die postmortale Abklärung hereditärer Erkrankungen genannt. Schließlich können autoptisch mögliche Berufserkrankungen wie zum Beispiel die Asbestose untersucht werden.