Es gibt in der Geburtshilfe Situationen, in denen eine Entbindung im Vorhinein durch Kaiserschnitt geplant wird. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn das Baby in Beckenendlage liegt und das Beckenmaß der Mutter zu klein ist für eine vaginale Entbindung. Dieser geplante Kaiserschnitt wird auch primärer Kaiserschnitt bzw. primäre Sectio caesarea. Sollten sich im Schwangerschaftsverlauf Gründe für eine primäre Sectio ergeben, besprechen wir dies mit Ihnen im Rahmen der Geburtsanmeldung. Wir vereinbaren einen OP-Termin, der möglichst nah am errechneten Entbindungszeitpunkt liegt und führen den Eingriff nahezu immer in Spinalanästhesie durch. Selbstverständlich darf eine Ihnen nahestehende Person Sie in den OP begleiten und während der Operation bei Ihnen sein.
Andererseits gibt es Ereignisse, die erst während einer Geburt deutlich machen, dass das Baby nicht über die Scheide zur Welt kommen kann. Zum Beispiel wenn sich der Muttermund nur unzureichend öffnet, wenn das Kind schlechte Herztöne hat oder hohes Fieber bei der Mutter auftritt. In diesen Fällen sprechen wir von einem sekundären Kaiserschnitt. Falls sich während der Geburt eine solche Situation zeigt, werden wir dies offen und ehrlich mit Ihnen und Ihrem Partner besprechen. Selbstverständlich gehen wir niemals ein Risiko für Ihr Baby ein! Die Operation geschieht entweder in PDA oder in Spinalanästhesie. Auch in dieser Situation kann Ihr Partner oder eine andere vertraute Person Sie durch die OP begleiten.
Die werdende Mutter ist während dieser beiden Kaiserschnittformen wach und komplett schmerzfrei. Sie können Ihr Kind noch während der Operation bei sich haben und mit ihm Kontakt aufnehmen (Sectio-Bonding).
Notsectio - nur im Notfall
Zuletzt gibt es noch die – zum Glück sehr seltenen! – Situationen einer plötzlichen, akuten Notlage für Mutter und/oder Kind, die nur durch sofortigen Kaiserschnitt gelöst werden können. In diesem Fall müssen wir eine sogenannte Notsectio durchführen. Im Falle einer Notsectio darf keine Begleitperson mit in den OP. Niemand könnte sich um eine weitere Person kümmern, jetzt stehen Sie und Ihr Baby absolut im Mittelpunkt! Sie erhalten eine Vollnarkose, um möglichst schnell schmerzfrei und damit OP-fähig zu sein. Ein entsprechendes OP- und Anästhesie-Team stehen jederzeit 24 Stunden am Tag zur Verfügung.