Auf den kommenden Seiten geben wir Ihnen einen Überblick über die Ursachen von Gelenkarthrosen und die endoprothetische Behandlung von Hüft- und Kniegelenksarthrosen geben. Die Endoprothetik, also der künstliche Gelenkersatz, insbesondere des Hüft- und Kniegelenkes ist eine der größten Erfolgsgeschichten in der operativen Behandlung der Hüft- und Kniegelenksarthrose in der Orthopädie. Dies zeigt sich auch in den steigenden Operationszahlen weltweit und die Erfolge in der Humanmedizin haben sogar zur Einführung der Endoprothetik in der Tiermedizin (z.B. Hüftprothesen beim Hund) geführt.
Trotz dieser Erfolge wird die Endoprothetik der großen Gelenke zunehmend kritisch gesehen und hinterfragt. Bedenkt man, dass die unbehandelte Hüftgelenks- und Kniegelenksarthrose zu erheblichen Schmerzen mit massiver Einschränkung der Lebensqualität sowie letztendlich in der Immobilität endet, ist diese sehr kritische und inzwischen weit verbreitete kritische Einstellung und die Vorbehalte gegenüber dem Hüft- und Kniegelenkersatz nicht nachvollziehbar, gerade wenn man in die Zeit zurückblickt, als es diese Verfahren noch nicht gab.
Prof. Dr. Michael Wild weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass dies meist auf einer unzureichenden Information der Patient*innen oder einer völlig falschen Erwartungshaltung beruht.
Sicherlich kann kein endoprothetisches Verfahren und kein Gelenkersatz qualitativ mit einem gesunden Gelenk mithalten. Daher steht bei nur geringen Arthrosebeschwerden auch die konservative Therapie der Schmerzen im Vordergrund. Erst mit zunehmenden Beschwerden und beim Versagen der konservativen Therapie kommt erst der Gelenkersatz in Frage. Lediglich bei der fortgeschrittenen Arthrose oder bei zerstörtem Gelenk ist die Endoprothese dem originären Gelenk überlegen und führt zu einer erheblichen Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität sowie Gehfähigkeit. Etwas vereinfacht kann man es so auf den Punkt bringen: Wenn es ab und zu mal schmerzt und ein Schmerzmittel im Rahmen des arthrotischen Entzündungsschubes gut wirkt, dann macht ein Gelenkersatz keinen Sinn. Sollten aber dauerhaft Beschwerden bestehen, die sich durch Schmerzmittel nicht beherrschen lassen oder eine hochdosierte Einnahme von Schmerzmitteln über Jahre erfordern, ist der endoprothetische Gelenkersatz ein echter Segen für den Patienten und die Angst vor solch einer Operation ein schlechter Ratgeber.
Gerade die Hüftgelenksendoprothetik erreicht extrem hohe Raten an sehr guten bis guten Ergebnissen, kaum ein anderes operatives Verfahren hat so eine hohe Erfolgsquote wie der künstliche Hüftgelenksersatz. Die Erfolgsquote beim künstlichen Kniegelenkersatz ist zwar nicht so hoch wie bei der Hüfte, weist aber bei richtiger Indikationsstellung auch gute bis befriedigende Ergebnisse auf. Wichtig ist immer die individuelle Beratung, für die ich mir gerne immer auch Zeit nehme.