- Infusionen von NO-Donatoren, die zur Gefäßerweiterung und zur Neubildung von Gefäßen führen – sowohl intravenös wie intraarteriell
- Medikamente, die die Fließfähigkeit des Blutes verbessern (z.B. Urokinase)
- Gefäßerweiternde Medikamente in Tablettenform
- Behandlung der Risikofaktoren (Fettstoffwechselstörung, Diabetes, Bluthochdruck). Für Raucher werden gezielte Entwöhnungsprogramme zusammen mit der psychosomatischen Klinik entwickelt
- Abklärung und Behandlung von Gerinnungsstörungen und Thromboseneigung, insbesondere auch in der Schwangerschaft
- Neue gerinnungshemmende Mittel, die nicht die Nachteile der bisherig verwendeten Blutverdünner aufweisen, werden hier wissenschaftlich untersucht
Gefäßzentrum Darmstadt
Die optimale Versorgung von Gefäßpatienten hat im Klinikum Darmstadt eine sehr lange Tradition. Mittlerweile ist das 2003 gegründete Gefäßzentrum Darmstadt eines der größten Gefäßzentren Deutschlands, in dem alle modernen operativen, interventionellen und konservativen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Gefäßerkrankungen betreffen in der Regel nicht nur ein Körpergebiet, z.B. die Bein- oder Halsschlagadern, sondern häufig sind alle Gefäße des Körpers betroffen. Bei der Auswahl des Diagnose- und Therapieverfahrens ist es daher besonders wichtig, dass für jeden einzelnen Patienten, je nach Stadium seiner Erkrankung, seinen besonderen Begleiterkrankungen (z.B. Herzschwäche, Nierenschwäche, Diabetes) und nicht zuletzt nach seinen Erwartungen und Wünschen das Therapiekonzept individuell maßgeschneidert wird. Aus diesem Grund ist essentiell, dass alle modernen Therapieverfahren zur Verfügung stehen und die beteiligten Spezialisten der Klinik für Gefäßmedizin, Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie und des Instituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin sich gemeinsam auf das jeweils optimale Verfahren verständigen. In die Therapiekonzepte werden auch weitere Fachdisziplinen im Haus (Kardiologie, Nephrologie, Diabetologie, Rheumatologie, Neurologie, Dermatologie und Anästhesiologie) sowie die niedergelassenen Haus- und Fachärzt*innen mit einbezogen.
In der täglichen Gefäßzentrumskonferenz werden die Befunde aller Patient*innen von den behandelnden Chef- und Oberärzt*innen interdisziplinär beurteilt und das beste Therapiekonzept auf der Basis von Leitlinien und definierten Behandlungsstandards individuell festgelegt. Insgesamt werden jedes Jahr über 8.000 Gefäßpatient*innen stationär, teilstationär oder ambulant im Gefäßzentrum betreut.
Diagnostik und Therapie am Gefäßzentrum Darmstadt
Konservative Therapie (Angiologie)
Katheterverfahren (interventionelle Radiologie)
- Wiedereröffnung von Gefäßengstellen und -verschlüssen mit Ballons, Atherektomie, Laser und speziellen „Turbobohrern“ (Rotarex)
- Einsatz von verschiedenartigen, speziellen unbeschichteten und beschichteten Stents und Stentgrafts
- Seit vielen Jahren etablierte Katheteraufweitungen der Halsschlagader mit Stentimplantation (über 250 Patienten)
- Moderne endovaskuläre Verfahren zur Behandlung von Erweiterungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) gemeinsam mit der Klinik für Gefäßchirurgie
- Behandlungen von Verengungen der Nierenschlagadern, Darmgefässen und Dialyseshunts mit Ballons und Stents
- Wissenschaftliche Untersuchungen von beschichteten Stents und Ballons
Die Gefäßchirurgie im Klinikum Darmstadt bietet das komplette Spektrum aller operative Verfahren (außer Herz-Lungen-Maschine) an.
- Bypass-Operationen zur Überbrückung von Gefäßenverschlüssen mittels Kunststoff- oder natürlichem Venenmaterial
- Kalkausschäloperation in der Leiste, in der Beinschlagader oder an der Halsschlagader
- Ausschaltung von Aufweitungen der Bauchschlagader mit Kunststoffprothesen
- Shunt-Operationen für die Dialyse
- Krampfaderoperationen (in der chirurgischen Klinik und der Hautklinik)
Kerndisziplinen und Kooperationspartner
Der Kern des Gefäßzentrums besteht aus den Fächern der Angiologie, der Interventionellen Radiologie und der Gefäßchirurgie.
Sie arbeiten eng mit weiteren Partnern zusammen. Besonders enge Kooperationen bestehen mit:
- der Neurologischen Klinik zur Evaluierung von Patienten mit Carotisstenosen (Verengungen der Halsschlagader)
- der Kardiologie und Anästhesie zur Identifizierung, Minimierung und ggf. Behandlung individueller Krankheitsrisiken, insbesondere Herzerkrankungen, im Vorfeld eines operativen Eingriffs
- der Diabetologie zur gemeinsamen Behandlung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom in enger Abstimmung mit Diabetesschwerpunktpraxen und den betreuenden niedergelassenen Ärzten
- der Nephrologie zum gefäßmedizinischen Management von Dialysepatienten und Durchblutungsstörungen der Nieren
- und der Dermatologie / Phlebologie zum Management von Patienten mit Ulcera crurum („Offenes Bein“) und der Behandlung komplexer Krampfaderleiden.