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ARDS-/ ECMO-Zentrum

Die Kliniken für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, die Medizinische Klinik I – Kardiologie und internistische Intensivmedizin sowie die Klinik für Gefäßmedizin, Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie stellen das ärztliche und pflegerische Personal für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schwerem Herz- und/oder Lungenversagen in unserem ECMO-Zentrum.

Unser ECMO-Zentrum bietet extrakorporale Verfahren zur Sicherung der Lungen- und/oder Herzfunktion an:  die „Extrakorporale Membranoxygenierung (vvECMO)“ zur Therapie schwerer Lungenversagen (ARDS) und den „Extracorporeal Life Support (ECLS, vaECMO)“ zur Therapie schwerer Herz- und kombinierter Herz-Lungen-Versagen. 

Für den Einsatz veno-venöser oder veno-arterieller ECMO-Verfahren bestehen u.a. folgende Indikationen (ELSO-Kriterien, S3-Leitlinie „Akute Respiratorische Insuffizienz und extrakorporale Verfahren“):

  • Therapierefraktäre Hypoxämie beim schweren Lungenversagen: 
    PaO2/FiO2 (Horowitz-Quotient) < 60–(80) mmHg unter lungenprotektiver Beatmung, adäquatem PEEP und Bauchlagerung
  • Therapierefraktäre Hyperkapnie mit respiratorischer Azidose (pH < 7,20-7,25) 
  • ARDS mit Rechts- und/oder Linksherzversagen
  • Große bronchopleurale Fisteln
  • Kardiogener Schock unter hochdosierter Katecholamintherapie und mit potentiell reversibler Ursache (z.B. Herzinfarkt, fulminante Lungenembolie, Myokarditis oder Sepsis).

Informationen für Zuweisende finden Sie hier:  Formulare für Einweisende 

Unser ECMO-Team steht 24/7 unter der Telefonnummer (06151-107 946229) als Ansprechpartner für Fragen zum akuten Lungen- und Herzversagen zur Verfügung. Therapieoptionen für diese Krankheitsbilder können wir gemeinsam diskutieren und ggf. eine Übernahme ihrer Patient*innen auf unsere Intensivstationen besprechen.

  • Bei geplanter Übernahme des Patienten/der Patientin in unsere Klinik sollten Sie bereits vorab mit den vorsorgeberechtigten Angehörigen klären, ob die angebotenen Therapieoptionen dem (mutmaßlichen) Therapiewunsch der Patientin/des Patienten entsprächen.
  • Dazu sollten sie vorab die Therapiemöglichkeiten (ECMO) sowie die Risiken des Transports darstellen. Gerne sind auch wir bereit, mit den Angehörigen zu sprechen.

VA-ECMO erfolgreich am Klinikum eingesetzt

Mit dem Einsatz der VA-ECMO (veno-arterielle extrakorporale Membranoxygenierung) erweitert das kommunale Maximalversorger-Krankenhaus seine intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten, um ein lebensrettendes Hightech-Verfahren für Patientinnen und Patienten mit einem akutem Herz-Kreislaufversagen, z.B. aufgrund eines Herzinfarktes oder einer Lungenembolie.

Die VA-ECMO übernimmt bei schwerstem Herz- und/oder Lungenversagen zeitweise die Funktion beider Organe. Das Verfahren wird in besonders kritischen Situationen eingesetzt, wenn herkömmliche Therapiemaßnahmen nicht mehr ausreichen. Die Pumpe der ECMO übernimmt die Herzfunktion, während eine Membran den Gasaustausch der Lunge ersetzt – Sauerstoff wird ins Blut eingebracht, Kohlendioxid entfernt.

„Der erfolgreiche Einsatz dieser Technologie markiert einen wichtigen Meilenstein für die Intensivmedizin am Klinikum Darmstadt“, sagt Prof. Dr. med. Philip Wenzel, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin. Prof. Dr. med. Martin Welte, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, ergänzt: „Die VA-ECMO ist eine ultima ratio – aber sie kann Leben retten, wenn es keine anderen Optionen mehr gibt.“

Die Implementierung der VA-ECMO am Klinikum ist Teil eines umfassenden Ausbaus der intensivmedizinischen Hochleistungsmedizin. Weitere Schulungen für das intensivmedizinische Fachpersonal sowie die schrittweise Erweiterung des ECMO-Teams sind bereits in Planung.

„Dass wir dieses Verfahren jetzt auch am Klinikum Darmstadt anbieten können, bedeutet, dass wir Patientinnen und Patienten mit komplexen und lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine wohnortnahe, hochspezialisierte Versorgung ermöglichen“, betonen beide Chefärzte. „Das ist ein großer Gewinn für die medizinische Versorgung in der gesamten Region Südhessen.“