Dr. Bernd Sucké begrüßt die Initiativen des Gesundheitsministeriums, wonach sich die Voraussetzungen für Organspenden in deutschen Kliniken verbessern sollen. Gerade jüngst hat der Bundestag ein neues Gesetz mit breiter Mehrheit beschlossen. Organspenden begleitet Dr. Bernd Sucké seit Jahren – zunächst als junger Mediziner am Uniklinikum Mainz und seit zwölf Jahren als Transplantationsbeauftragter am Klinikum Darmstadt.
„Durch die Organspende gelingt es, schwer kranken Menschen zu helfen, deren eigene Organe versagen – etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit. Die Transplantation ist häufig die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen noch retten kann oder deren Lebensqualität deutlich verbessert“, sagt Dr. Bernd Sucké. Daher wirbt er bei Patienten und Angehörigen aber auch bei Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege und der Ärzteschaft um Akzeptanz. „Eine Niere kann 120 Jahre lang leben“, weiß der Nierenspezialist, „auch ein 88-jähriger kann noch seine Nieren spenden.“
Im Dezember wurden einer Frau Organe am Klinikum Darmstadt entnommen. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation schildert jetzt in einem Abschlussschreiben den erfolgreichen Verlauf. Nach der Hirntoddiagnostik und nach Durchführung zweier klinischer Untersuchungen und eines Nulllinien-EEGs entsprechend den Richtlinien der Bundesärztekammer wurde mit der Organspende begonnen: Die Vermittlung der Organe erfolgte durch Eurotransplant in Leiden – nach den Kriterien der Dringlichkeit, Wartezeit, Erfolgsaussicht und Gewebeverträglichkeit. Dabei konnten fünf Patienten erfolgreich transplantiert werden:
Das Herz konnte einem Mann transplantiert werden, der in Folge einer Herzschwäche auf eine Transplantation angewiesen war. Ihm geht es heute gut und er ist – so das Schreiben – „sehr glücklich über dieses sehr kostbare Geschenk von unschätzbarem Wert“. Die Leber konnte geteilt werden. Der linke kleinere Teil konnte einem Säugling transplantiert werden, der an einer angeborenen Gallengangfehlbildung litt. Dem Mädchen geht es gut und die Familie ist überglücklich über diese neue zweite Lebenschance. Der rechte größere Teil wurde einer jungen Frau transplantiert, die an einer genetisch bedingten Lebererkrankung litt – die Leber übernahm ihre Funktion am Anfang nur zögerlich, inzwischen geht es aber auch dieser Patientin gut. Die rechte Niere erhielt eine junge Frau, deren Nieren in Folge einer Diabeteserkrankung versagt hatten. Sie stand drei Jahre auf der Warteliste und konnte nach der OP bei guter Nierenfunktion entlassen werden. Sie erfreut sich der neugewonnenen Lebensqualität ohne Dialysen! Die linke Niere erhielt ein Mädchen, deren Nieren wegen einer entzündlichen Erkrankung ihre Funktion verloren hatten. Sie stand seit zwei Jahren auf der Warteliste und wurde seitdem regelmäßig dialysiert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten übernahm auch diese Niere ihre Funktion.
„Dieses Engagement von Menschen und ihren Angehörigen ist unendlich wertvoll für jene, die auf Spenderorgane angewiesen sind. Solche Geschichten treiben mich an, hier im Haus für Organspenden zu werben“, erzählt Dr. Sucké. Der Dank der DSO gilt auch den Pflegenden, sowie den Ärztinnen und Ärzten der Intensivstation und des OPs, insbesondere auch den pflegenden und ärztlichen Transplantationsbeauftragten, die durch ihre „engagierte und freundliche Unterstützung zum Gelingen dieser Organspenden beigetragen haben“, so heißt es im Schreiben weiter: „Auch im Namen der Organempfänger, die durch ihr Engagement eine neue Lebenschance erhalten haben und eine verbesserte Lebensqualität erfahren dürfen.“
Am Klinikum Darmstadt wird Dr. Sucké durch weitere Transplantationsbeauftragte auf den Intensivstationen vor Ort unterstützt: Ralph Bitzer (Oberarzt der Neurologie) und durch Pflegefachkräfte der Intensivstationen Gabriele Diller, Denis Freuer-Muth und Claudia Kerner.
Mehr Infos – auch zum Thema Hirntod – gibt es auf der Internetseite der Deutschen Stiftung Organstransplantation: www.dso.de