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Covid-19-Impfung für Schwangere und Stillende

Gesundheitstipp von PD Dr. Sven Ackermann und Dr. Maike Manz.

Die Empfehlungslage ist eindeutig: Sowohl die Ständige Impfkommission (STIKO), als auch die für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit zuständigen Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und Deutsche Gesellschaft für Perinatalmedizin (DGPM) haben sich in schriftlichen Stellungnahmen dringend für die Covid-19-Impfung für Schwangere und Stillende mit einem mRNA-Impfstoff ausgesprochen.

Die STIKO empfiehlt zudem eine Booster-Impfung von Schwangeren gegen COVID-19 ab der 14. Schwangerschaftswoche mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty.

Hintergrund ist zum einen, dass für jede Frau die Schwangerschaft per se ein relevanter Risikofaktor für einen schweren Verlauf (Hospitalisierung, Beatmung, Tod) einer Covid-19-Infektion darstellt. Das Risiko wird in Studien mindestens drei- bis vierfach höher als unter Nichtschwangeren angegeben. Das Risiko ist umso höher, wenn zusätzliche Faktoren hinzukommen: Übergewicht bereits vor der Schwangerschaft beziehungsweise erhebliche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Bluthochdruck oder (Schwangerschafts-) Diabetes.

Das Risiko für Schwangere mit einer Covid-19-Erkrankung eine „Schwangerschaftsvergiftung“ (Präeklampsie oder HELLP-Syndrom) zu erleiden, ist deutlich höher als bei Un-Infizierten. Ebenso erhöht sind die Risiken für eine tiefe Beinvenenthrombose oder eine Lungenembolie.

Bei mit Covid-19 infizierten Schwangeren steigt zudem das Risiko für Fehl- und Frühgeburten deutlich an. Zu früh geborene Kinder können lebenslange körperliche, psychische und intellektuelle Schäden zurückbehalten, die das jeweilige Kind, aber auch die Familie erheblich beeinträchtigen können.

Hintergrund ist aber auch, dass eine Integration eines mRNA-Impfstoffes ins menschliche Erbgut medizinisch unmöglich ist, da dieser nicht in den Zellkern eindringen kann. Veränderung des Erbguts oder andere Schäden beim Kind sind durch eine mütterliche Impfung gegen Covid-19 daher nicht zu erwarten. Dagegen können Anti-SARS-CoV-2-Antikörper einer infizierten Mutter sehr wohl über die Plazenta zum Ungeborenen übertreten.

Ziel der Impfung von Schwangeren und Stillenden ist also die erstens die Verhinderung schwerer  COVID-19-Verläufe und von Todesfällen bei Schwangeren und Stillenden, zweitens das Vermeiden  von Schwangerschaftskomplikationen durch eine SARS-CoV-2-Infektion und drittens das Abwenden von fetalen und neonatalen Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft

Wir möchten uns diesen Empfehlungen aufgrund der eigenen Erfahrungen hier im Klinikum Darmstadt  dringend anschließen: Bitte, lassen Sie sich impfen- nicht obwohl-, sondern gerade, weil Sie schwanger sind und Verantwortung für sich, aber auch das ungeborene Kind tragen.