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Am 17. Mai ist Welthypertonietag

Auftakt der Präventionskampagne der Deutschen Hypertonieliga „dran bleiben“

Bluthochdruck, häufig auch arterielle Hypertonie genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland, der leider viel zu selten ausreichend eingestellt ist. Aktuelle Zahlen sprechen davon, dass nur etwa 30 Prozent der Menschen, die an einem Bluthochdruck leiden, davon wissen. Leider ist es auch so, dass bei denen mit bekannter Diagnose lediglich jeder zweite einen korrekt eingestellten Blutdruck hat oder überhaupt behandelt wird.

Tückisch an der Diagnosestellung ist, dass einerseits ein Bluthochdruck (insbesondere zu Beginn) keinerlei Beschwerden verursacht, jedoch andererseits dieser von Beginn an das Gefäßsystem, die Nieren, das Herz, das Gehirn und die Augen schädigt. Hier setzt nun die neue Präventionskampagne „Ich kenne meinen Wert!“ der Deutschen Hypertonieliga an. Gerade weil ein erhöhter Blutdruck keinerlei Beschwerden hervorruft, sollte eine Blutdruckselbstmessung in regelmäßigen Abständen erfolgen.

Wer sollte den Blutdruck messen?

Da dieser jenseits des 30. Lebensjahres, bei Übergewicht, bei erhöhtem Alkoholkonsum, geringer Bewegung und negativem Stress sowie vermehrter Kochsalz-Aufnahme häufiger ist beziehungsweise begünstigt wird, sollte bei Vorliegen dieser „Risikofaktoren“ regelmäßig eine Selbstmessung durchgeführt werden. Eine Selbstmessung ist einer Messung beim Hausarzt im Allgemeinen regelhaft vorzuziehen, da diese, sofern richtig durchgeführt, besser den Verlauf des Blutdruckes abbilden kann. Bei Auftreten unspezifischer Beschwerden wie beispielsweise morgendlich auftretender Kopfschmerz, Schwindel und Ohrensausen, starkes Herzklopfen oder auch gehäuftes Nasenbluten, kann ein erhöhter Blutdruck als Ursache zugrunde liegen, eine entsprechende Abklärung sollte erfolgen.

Wie sollte der Blutdruck gemessen werden?

Eine korrekte Blutdruckmessung ist entscheidend, um im Anschluss ein adäquate Therapie, sofern nötig, einleiten zu können. Im Regelfall wird der Blutdruck im Sitzen gemessen (Füße flach auf dem Boden, aufrechtes Sitzen mit leichter Rückenunterstützung), nachdem Sie mindestens fünf Minuten in Ruhe entspannt gesessen haben. Bevorzugt werden Oberarmmanschetten, die den Blutdruck oszillometrisch messen. Insgesamt sollten, zumindest in der Anfangsphase, besser jedes Mal, drei essungen innerhalb von fünf Minuten durchgeführt und dokumentiert werden, wobei der Mittelwert der zweiten und dritten Messung für die Therapie herangezogen wird.

Wie kann ein erhöhter Blutdruck therapiert werden?

Die Therapie eines erhöhten Blutdruckes gestaltet sich in der Regel unproblematisch. In der heutigen Zeit stehen verschiedenste Präparate zur Verfügung, die zumeist eine Wirksamkeit über 24 Stunden aufweisen und daher nur einmal täglich eingenommen werden müssen. Im Weiteren stehen ausreichend Kombinationspräparate zur Verfügung, um die „Tablettenlast“ so gering wie möglich zu halten.

Neben einer Medikamenteneinnahme sollten zusätzlich Lebensstiländerungen angestrebt werden, die eine Blutdrucksenkung unterstützen können. Negativ, nicht nur auf den Blutdruck, wirkt sich das Rauchen aus, das beendet werden sollte. Des Weiteren ist eine moderate sportliche Betätigung, hier sind drei Mal pro Woche 45 Minuten schnelleres Spazierengehen ausreichend, angeraten sowie, wenn angezeigt, eine Gewichtsreduktion. Eine kochsalzarme Ernährung reich an Obst, Gemüse, Fisch, Geflügel zeigte sich in verschiedenen Studien ebenfalls förderlich zur Verbesserung eines Bluthochdrucks.

Kann eine Blutdrucktherapie wieder abgesetzt werden?

Nur in seltenen Fällen kann eine Blutdrucktherapie komplett abgesetzt werden! Es gibt aber Situationen, beispielsweise nach Gewichtsabnahme oder einem deutlich gebessertem Trainingszustand, die eine Reduktion bis zum Absetzen der Medikation möglich machen. Wichtig: Dies sollte nur unter Kontrolle Ihres Arztes/Ärztin und unter regelmäßiger Kontrolle des Blutdruckes erfolgen! Es gilt aber, dass zumeist der Blutdruck aufgrund der verordneten Medikation gut eingestellt und ein Absetzen wieder zu einem (unkontrollierten) Anstieg führt.

Deshalb, gehen Sie achtsam mit Ihrer Gesundheit um und kennen Sie Ihre (Blutdruck-) Werte! Sollte Ihr Blutdruck >135/85 mmHg sein, stellen Sie sich bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt vor!

Prof. Dr. Bernd Krüger