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Augenklinik punktet mit Tränenwegstenose

Unter dem Motto "Gut versorgt in Hessen" stellt die Techniker Krankenkasse Spitzenmedizin-Leistungen hessischer Kliniken vor: mit dabei die Augenklinik von Prof. Dr. Karl Heinz Emmerich

 

Mit dem Projekt „Gut versorgt in Hessen“ macht die Techniker Krankenkasse (TK) seit diesem Sommer auf hochwertige und innovative Diagnostik- und Therapieverfahren aufmerksam, die hessische Krankenhäuser anbieten. Ziel des Projekts ist es, über medizinisch herausragende Spitzenmedizin-Leistungen zu informieren, die bundesweit so nur an wenigen weiteren Standorten angeboten werden. Zum Projektstart stellt die TK zunächst sieben dieser Leistungsangebote vor, darunter die minimalinvasive Tränenweg-Chirurgie, die am Klinikum Darmstadt in der Augenklinik von Professor Dr. Karl Heinz Emmerich angeboten wird.

Insbesondere die großen Krankenhäuser in Hessen, die umfassende Leistungen anbieten, zeigen aus Sicht der TK in Hessen viel Innovationskraft. "Diese Häuser verfügen über hochdifferenzierte medizinisch-technische Einrichtungen, in denen Patienten mit schweren Krankheitsbildern leitlinienkonform und in sehr guter Qualität behandelt werden. Die Erfahrung zeigt, dass nicht jede Klinik jede Leistung anbieten muss. Gerade durch die Spezialisierung einzelner Krankenhäuser kann die besondere Qualität in der Versorgung von schwerkranken Patienten sichergestellt werden“, sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen.

Minimalinvasive Tränenweg-Chirurgie

Der Tränenfilm ist für die Augen etwas Gutes: nur dank ihm können wir so gut sehen. Entstehen die Tränen jedoch ohne Grund, spricht man von "Epiphora", dem tränenden Auge. Ursachen können Verengungen oder Verstopfungen der ableitenden Tränenwege sein. Diese sogenannten Stenosen können angeboren sein oder auch erst im Laufe des Lebens entwickeln. Ein typisches Symptom ist ein durch die tränenden Augen verursachtes verschwommenes Sehen; zudem kann sich der Tränensack entzünden. Um das Gesamtsystem der ableitenden Tränenwege wieder herzustellen und zu erhalten, können sich betroffene Patienten am Klinikum Darmstadt operieren lassen. Mit miniaturisierten Endoskopen und zusätzlich einem Laser oder einem Minibohrer können etwa 70 bis 80 Prozent aller mechanischen Stenosen wieder geöffnet werden. 

„Damit hat sich dieses minimalinvasive und schonende Verfahren in den letzten 20 Jahren einen festen Platz in den operativen Behandlungsmöglichkeiten von Tränenwegerkrankungen erschlossen“, fasst Prof. Dr. Karl Heinz Emmerich zusammen. In der Augenklinik ist eine solche Therapie für Patienten allen Alters möglich. Bei Kindern liegt der Tränenwegstenose häufig eine Entwicklungsstörung zugrunde und meist bildet sich diese Veränderung spontan oder ggf. nach einer Druckspülung zurück. Ist dies nicht der Fall, muss der Tränengang gegen Ende des ersten Lebensjahres nochmals in Narkose gespült und anschließend eine Schienung mit einem im Durchmesser nur 0,64 mm großen Silikonschlauch durchgeführt werden. Der Schlauch wird nach drei Monaten wieder entfernt. Die Erfolgsrate dieses Verfahrens beträgt fast 100 Prozent.

Bei Erwachsenen ist die Ursache für die Verklebung und den Verschluss der Tränenwege oftmals nicht bekannt. Erst durch die mikroendoskopischen Befunde wird deutlich, dass punktförmige Verklebungen vorliegen, die mit einem Laser oder einem Mikrobohrer eröffnet werden. Das Verfahren wird in Narkose durchgeführt; die Patienten sind nach dem Eingriff umgehend wieder belastbar.

Augenklinik im Klinikum Darmstadt

Die Augenklinik im Klinikum Darmstadt hat sich zum größten Tränenwegchirurgischen Zentrum in Deutschland entwickelt. Allein im Jahr 2016 wurden 1.100 Eingriffe an den ableitenden Tränenwegen vorgenommen. Die Augenklinik gilt als das nationale Referenzzentrum für Tränenweg-Chirurgie. Gemeinsam mit Professor Hans-Werner Meyer-Rüsenberg, dem ehemaligen Direktor der Augenklinik am St. Josef Hospital in Hagen, wurden unter anderem die mikroendoskopischen OP-Techniken entwickelt.

Mehr Infos finden Sie auf den Seiten der Augenklinik