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Kein Platz an der Sonne

Gesundheitstipp von Dr. Ernst Hasche, Leitender Oberarzt in der Hautklinik

Am 13. September ist der „Tag des Hellen Hautkrebses“. Hautkrebserkrankungen nehmen seit Jahren zu. Die gute Nachricht: Hautkrebs ist heilbar, wenn man ihn rechtzeitig erkennt.

Deshalb sollte auch in Zeiten von Covid-19 bei hartnäckig anhaltenden Hautveränderungen stets ein dermatologischer Rat eingeholt werden. Aufgrund des Befundes lässt sich meist rasch eine Diagnose stellen und die richtige Therapie beginnen.

Die Aufklärungskampagnen der letzten Jahre konnten das maligne Melanom, den sogenannten schwarzen Hautkrebs und seine Gefahren ins allgemeine Bewusstsein bringen. Im Gegensatz dazu haben die hellen Hauttumoren, oft auch weißer Hautkrebs genannt, niemals auch nur annähernd diese Aufmerksamkeit erlangt, und das, obwohl Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome bei Männern wie Frauen in Deutschland die häufigsten bösartigen Erkrankungen ausmachen. Basalzellkarzinome entstehen oft als hautfarbene bis rötliche Knötchen teilweise mit einer kraterartigen Einsenkung und einem perlschnurartigen Rand. Sie können in das umliegende Gewebe einwachsen und es zerstören, sind in der Regel aber nicht lebensbedrohlich. Anders Plattenepithelkarzinome, die bei längerer Bestandsdauer auch metastasieren. Ihr Aussehen variiert stark. Meist zeigen sie sich als schuppende oder mit Krusten bedeckte rötliche Flecken oder Knötchen.

Ein Übermaß an Sonnenlicht schädigt die Haut auf vielfältige Weise, wie es etwa der Sonnenbrand auf kurze Frist zeigt. Solche Lichtschäden sammeln sich über die gesamte Lebensspanne hinweg an und können schließlich irgendwann, oft nach Jahrzenten, zu behandlungsbedürftigen Symptomen und zum weißen Hautkrebs führen: Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome treten deshalb vornehmlich in jeden Bereichen der Haut auf, die dem Sonnenlicht schutzlos ausgesetzt sind, wie etwa die Nase, Ohren, Hände, dem Nacken und besonders auch im Fall von lichtem Haupthaar, die Kopfhaut. Menschen mit heller Haut und blonden oder rötlichen Haaren sind stärker gefährdet als solche mit dunklem Teint und braunen oder schwarzen Haaren. Auch für die Sonnenexposition gilt das Prinzip: „Allzu viel ist ungesund.“ Es besteht allerdings kein Grund zu Sorge oder gar Panik, denn in den meisten Fällen bietet die moderne Dermatologie wirksame Hilfe. Hauttumoren können ästhetisch zufriedenstellend dermatochirurgisch entfernt werden. Auch Vorstufen wie die häufigen aktinischen Keratosen, hautfarbene, raue, schuppende Hautareale, lassen sich erfolgreich behandeln. Entscheidend ist aber durch entsprechendes Verhalten es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, nämlich indem man die direkte Sonne eher meidet als sucht, die Haut mit Kleidung bedeckt, hinreichend Sonnenschutzmittel verwendet und konsequent einen Hut mit breiter Krempe trägt. Keine dieser leicht umsetzbaren Maßnahmen bedeutet eine Einschränkung oder gar den Verlust von persönlicher Freiheit, sondern sie ermöglichen vielmehr, jeden Sommer eines langen Lebens unbeschwert genießen zu können.