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Klinische Fallmanager – besondere Unterstützung für Patient*innen

Klinische Fallmanager sind ausgebildete Pflegefachkräfte mit einer Zusatzqualifikation beziehungsweise -studium in Casemanagement.

„Wir sind immer da, wo wir sein müssen“, sagt Andreas Donner. Er ist Klinischer Fallmanager am Klinikum Darmstadt. 

Gemeinsam mit fünf Kolleg*innen kümmert er sich um Patient*innen, die einen komplexen Pflegebedarf aufweisen und damit besondere Fürsorge brauchen - sei es auf Grund ihres Alters, einem vorhandenen Pflegegrad, häufiger Krankenhausaufenthalte, chronischer Erkrankungen oder anderer Gründe.

 „Wir erleben es immer häufiger, dass Menschen völlig alleine sind und niemanden haben, der sich um sie kümmert“, erzählt Stefanie Lorenz, die auch schon Kleidung für einen ihrer Patienten besorgt hat, da niemand da war, der etwas vorbeibringen konnte. „Er ist noch nicht alt, aber schwer erkrankt und es ist völlig klar, dass er erst einmal nicht alleine nach Hause kann. Aber gerade für jüngere Patient*innen ist es schwierig eine Übergangslösung zu finden, wenn diese sich zu Hause noch nicht alleine versorgen können.“

Also telefoniert sie und versucht mit Pflegediensten und in Abstimmung mit dem Sozialdienst eine adäquate Versorgung zu Hause sicherzustellen. Telefonieren und kommunizieren, damit verbringen Fallmanager*innen viel Zeit. Mit Angehörigen, Ärzt*innen, Ämtern und vielen mehr, die helfen können, zudem beraten Sie Patient*innen und Angehörige. Klinische Fallmanager haben meistens  15 bis 20 Patient*innen gleichzeitig im Blick. „Im vergangenen Jahr haben wir mehr als 3000 Patient*innen betreut“, sagt Andreas Donner. Ziel ist auch immer, die Verweildauer der Patient*innen im Krankenhaus zu optimieren.

Es geht neben Organisatorischem oft um pflegefachliche Fragen. Stefanie Lorenz hat derzeit einen Patienten, der nach seiner schweren Darm-OP mit einem künstlichen Ausgang des Dünndarms nach Haus gehen soll und lernen muss, wie er Ausgang und Wunde versorgt. Auch Angehörige werden von den Fallmanagern in pflegerischen Aufgaben geschult.

„Die Frage ist immer, was ist der beste Weg für den Patienten“, sagt Annika Mayer, die sich um die Patient*innen auf der kardiologischen Station kümmert. Um diesen herauszufinden, sucht sie immer das Gespräch mit den Patient*innen, Angehörigen und im Team mit allen Disziplinen.

„Onkologische Patient*innen und ihre Angehörigen haben einen hohen Redebedarf, da können wir helfen. Das Gute ist auch, dass wir als Ansprechpartner nicht wechseln. Wir begleiten die Patienten während des gesamten Aufenthalts“, führt Stefanie Lorenz aus.

Fallmanager haben andere Aufgaben als der Sozialdienst, arbeiten aber eng mit diesem zusammen. „Wir können beispielsweise genau sagen, welche Anforderungen ein Pflegedienst erbringen muss oder gemeinsam mit dem ärztlichen Dienst, welche Reha sinnvoll ist. Der Sozialdienst kümmert sich dann um einen entsprechenden Platz und berät beispielsweise bei Antragstellungen von Versorgungsleistungen.“

Da die Anzahl der Patient*innen mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf zunehmen, braucht das Team dringend Unterstützung.

„Es ist Klinisches Fallmanagement“, betont Andreas Donner. „Wir arbeiten mit und an den Patient*innen.“ Voraussetzung ist, neben der Pflegefachausbildung, ein Studium, das mindestens ein Case-Management-Modul beinhaltet beziehungsweise vergleichbare Ausbildungen. Weitere Informationen gibt es hier.