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Mit dem Atem die Bestrahlung steuern

Spezielles Verfahren verbessert Genauigkeit in der Strahlentherapie

Das Wort Strahlung löst bei vielen Patient*innen Unbehagen aus. Hinzu kommt, dass bei Strahlentherapie-Patient*innen meistens eine bösartige Erkrankung diagnostiziert wurde, die eine Strahlenbehandlung notwendig macht. Dieser Verantwortung ist sich das Team des Instituts für Radioonkologie und Strahlentherapie tagtäglich bewusst. Das Team versorgt jedes Jahr rund 1200 Patient*innen strahlentherapeutisch. Grundlage für eine optimale Versorgung ist die Bereitstellung modernster technischer Möglichkeiten. So gibt es im Klinikum ein Verfahren, das während der Bestrahlung die Atembewegungen ausgleicht – „gated radiotherapy“ – und damit eine noch genauere Bestrahlung des Tumors ermöglicht.

Aufgrund der Atmung bewegen sich die Organe und damit auch die Tumore zum Teil um mehrere Zentimeter zwischen Ein- und Ausatmung. Bei der atemgetriggerten Bestrahlung wird die Bestrahlung nur in einer speziellen Atemphase durchgeführt. Seit kurzem erhalten die Patienten*innen durch verschiedene Farben des Raumlichtes  - nicht mehr nur über einen kleinen Monitor -  ein optisches Feedback, das ihnen hilft, die optimale Atemphase zu erreichen.

Patienten erkennen so intuitiv, wann sie sich innerhalb oder außerhalb der Atemtoleranzen befinden. Sobald die für die Bestrahlung korrekte Atemposition erreicht ist, färbt sich das Raumlicht grün. Dadurch kann der Behandlungsprozess für die Patient*innen vereinfacht werden und verspricht somit eine Reduzierung der Gesamtbehandlungszeit. 

Das Atemsignal sorgt dann dafür, dass der Linearbeschleuniger nur eingeschaltet wird, wenn der/die Patient*in eingeatmet hat. Somit wird sichergestellt, dass die Strahlung nur dann appliziert wird, wenn sich die Patient*innen in der korrekten Position für die Bestrahlung befinden. Für die Patient*innen bedeutet dies eine Reduktion der Nebenwirkungen. Angewendet wird diese Bestrahlungstechnik bei der Behandlung von sehr kleinen Lungentumoren und in einigen Fällen auch bei der Behandlung der weiblichen Brustdrüse.  

„Der Patientenkomfort wird durch die Visualisierung des respiratorischen Gating-Signals über das Raumlicht erhöht“, sagt Prof. Dr. med. Christian Weiss, Direktor des Instituts für Radioonkologie und Strahlentherapie am Klinikum.  Kirsten Hierholz,  Leitende  Medizinphysikerin  am Klinikum ergänzt: „Auch für die Mitarbeitenden resultiert dies in einem zusätzlichen Gewinn an Sicherheit bei der Erkennung von Positionierungsungenauigkeiten.“