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Schön braun! Schön gesund?

Gesundheitstipp von Dr. Clara Geppert, Fachärztin in der Hautklinik

„Bräune ist ein Zeichen dafür, dass ihre Haut geschädigt wurde“. Dieser Slogan auf der Hautkrebspräventionsseite der Amerikanischen Gesellschaft für Dermatologie hat mich beim Lesen innehalten lassen. Auf eine so scharfe Formulierung war ich nicht vorbereitet. Gebräunte Haut ist für mich nach wie vor ein Schönheitsideal - obwohl ich es als Hautärztin besser wissen müsste und eigentlich auch besser weiß.

Vereinfacht wird zwischen hellem und schwarzem Hautkrebs unterschieden. Am häufigsten ist das Basalzellkarzinom („Basaliom“), gefolgt vom Spinozellulären Karzinom („Spinaliom“), beide Vertreter vom hellen Hautkrebs. Die UV-Strahlung ist für die Entstehung dieser beiden Tumore der bedeutsamste Risikofaktor. Auch beim gefährlichen schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) spielen UV-Schäden am Erbgut eine wesentliche Rolle bei der Entstehung. Hautkrebs, vor allem das Maligne Melanom, ist keineswegs immer harmlos und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Daher empfehle ich einen bewussten Umgang mit Sonnenlicht. Den Risikofaktor UV-Strahlung können wir nämlich - im Gegensatz zu angeborenen Faktoren, wie z.B. unseren Hauttyp - selbst beeinflussen.

Tipps zur Hautkrebsprävention für den Alltag:

  1. Während der Mittagszeit (etwa 11 bis 16 Uhr) Aufenthalte im Freien meiden oder wenn nicht möglich, Schatten suchen.
  2. Schutz mit Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille (besonders auch bei Arbeiten im Freien).
  3. An den nicht bedeckten Körperstellen Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) anwenden. Hierbei auf UVB- (gekennzeichnet als LSF) und UVA-Schutz achten (gekennzeichnet durch die Buchstaben UVA, umgeben von einem Kreis).
  4. Um den angegebenen LSF zu erreichen ausreichende Menge des Produktes anwenden (z.B. für das Gesicht einen Teelöffel voll Sonnencreme!).
  5. Auf Solarienbesuche verzichten. Neben einem erhöhten Hautkrebsrisiko führen diese zu vorzeitiger Hautalterung (ebenso wie zu viel natürliches Sonnenlicht!).
  6. Selbstinspektionen der Haut und Hautkrebsscreenings beim Arzt nutzen, denn die frühe Entdeckung von Hautkrebs führt zu besseren Heilungsraten.

Durch UV-Strahlung kommt es zum Absterben von Hautzellen. Die pigmentbildenden Zellen der Haut bilden dann als natürlichen Schutzmechanismus vor weiteren Schäden das braune Pigment Melanin, welches sich als Schutzkappe vor den Zellkern legt, um vor Schädigungen des Erbguts zu schützen. Von außen wird das sichtbar als Bräunung der Haut.

Das klingt gut, allerdings lässt sich dadurch nur ein geringer Schutz von einem LSF 4 erreichen. Das ist leider viel zu wenig. Hier schließt sich der Bogen zum Slogan am Anfang des Artikels, denn sobald man eine Bräunung sieht, hat die Haut bereits einen kleinen Schaden genommen. In diesem Sinne, schützen Sie sich und Ihre Kinder vor zu viel UV-Strahlung und Hautkrebs.