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Als erste Klinik in Europa wurde jetzt im Klinikum Darmstadt eine Patientin mit multiplen Hirnmetastasen mit neuer HyperArc-Technik unter permanenter Oberflächenüberwachung bestrahlt

Die radiochirurgische Bestrahlung von neun Hirnmetastasen einer Brustkrebspatientin am 15. Juni dauerte nur acht Minuten: Damit hatte das Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie mit seinem Leiter Prof. Dr. Christian Weiß als erste Klinik in Europa eine Patientin mit Hirnmetastasen mit der neuen HyperArc™Technik ™-(von Varian Medical Systems) und gleichzeitiger permanenter Oberflächenüberwachung (SGRT von VisionRT) bestrahlt. Mit dieser Zielgenauigkeit und gleichzeitiger Höhe der Dosis ist die Behandlungsdauer damit deutlich kürzer als mit bisherigen radiochirurgischen Verfahren. Dies bedeutet für die betroffenen Patientinnen und Patienten auch ein klares Mehr an Komfort. 

„Diese neue Behandlungsmöglichkeit hat auch unsere Erwartungen mehr als übertroffen – sowohl für die Patienten als auch für uns ist das ein großer Gewinn. Normalerweise hätte dieser Eingriff je nach eingesetzter Technik bis zu 2.5 Stunden gedauert, verbunden mit einem enormen Einsatz an Personal, Ressourcen und Durchhaltevermögen der Patientin. Wir sind sehr glücklich, diese neue und effektive Behandlungsmöglichkeit unseren Patienten anbieten und in unseren klinischen Alltag integrieren zu können“, sagt Prof. Dr. Christian Weiß. 

Kirsten Hierholz, Leitende Medizinphysikerin am Institut, bestätigt: „Mit der neuen HyperArc Technik werden schon im Rahmen der Bestrahlungsplanung mögliche Kollisionen zwischen Tisch und Maschine ausgeschlossen, die Dosis an den Risikoorganen weiter reduziert und ein sehr steiler Dosisabfall erzeugt. Mit dem vereinfachten Behandlungsablauf mit wenigen Klicks und der automatischen Tischbewegung erzielen wir eine sehr hohe Qualität bei einer extrem geringen Gesamtbehandlungszeit.“ 

Rolf Stähelin, Geschäftsführer der Varian Medical Systems Deutschland GmbH mit Sitz in Darmstadt, betont: „Wir sind stolz, dass unser Partner Klinikum Darmstadt die HyperArc Technologie als erstes Zentrum in Deutschland einsetzt und so einen neuen Standard in der Hochpräzisionsbehandlung von multiplen Hirnmetastasen setzt. In der Kombination von HighEnd Bestrahlungplanung, bildgeführter Therapie und Echtzeit-Tracking für ein verbessertes Tumor-Targeting schaffen wir es in unserer Firmengeschichte einmal mehr, die Messlatte für Krebsbehandlungen durch bahnbrechende revolutionäre Fortschritte bei der Strahlenbehandlung anzuheben. Diese Behandlungslösung ermöglicht medizinischen Teams, Tumoren mit bisher unerreichter Effizienz, Geschwindigkeit und Präzision zu behandeln.“

Strahlentherapie am Klinikum

Im vergangenen Jahr hat das Klinikum Darmstadt 4,5 Millionen Euro in zwei neue Linearbeschleuniger der Firma Varian investiert, die dem Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie seit Anfang Dezember 2017 im Untergeschoss des Neubaus zur Verfügung stehen. „Durch die Kombination modernster Beschleunigertechnik, der Echtzeit-Patientenüberwachung und die Optimierung bei Patientenaufnahme, Patientenidentifikation und Personenschutz können wir den uns anvertrauten Patienten jetzt alle Behandlungsoptionen einer modernen Strahlentherapie und vielleicht ein bisschen darüber hinaus anbieten. Und das alles unter den aktuell höchsten Sicherheitsstandards“, so Prof. Dr. Weiß.

Strahlentherapie (auch als Radiotherapie bekannt) hat zwei gleichermaßen wichtige Ziele: das Wachstum des Tumors zu kontrollieren und dabei das umliegende normale, gesunde Gewebe so wenig wie möglich zu belasten. Sie wird entweder als kurative Behandlung verwendet, allein oder in Verbindung mit Chirurgie und/oder Systemtherapien, oder palliativ zur Symptomlinderung. Die Strahlentherapie verwendet hochenergetische Strahlung, in der Regel Röntgenstrahlen, um Krebszellen zu schädigen und Tumoren in der Brust, der Prostata, in Kopf und Hals, in der Lunge und überall dort im Körper zu behandeln, wo eine Strahlenbehandlung angezeigt ist. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden zahlreiche Fortschritte in der Strahlentherapie gemacht. Verbesserungen der Bildgebungsmodalitäten und die Entwicklung leistungsstarker Hard- und Software ermöglichten die Einführung der bildgesteuerten Strahlentherapie (IGRT), der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT), der volumenmodulierten Rotationsbestrahlung (VMAT/RapidArc®) und der stereotaktischen Strahlentherapie (SBRT), bis hin zur Radiochirurgie.

Weitere Infos: Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie