Notfall
Terminanfrage
Schwangerschaft & Geburt
Lageplan
Ansprechpersonen
Lob & Kritik

Spezielle Hilfe für Brustkrebspatientinnen

Brigitte Maurer und Songül Sefkatli, speziell ausgebildete Pflegeexpertinnen für Brustkrebs, helfen Patientinnen währen ihrer Behandlung

„Die Diagnose Brustkrebs lässt erst einmal die ganze Welt zusammenbrechen. In diesem Schockzustand kommen Hoffnungslosigkeit, Angst und Hilflosigkeit zusammen“, weiß Brigitte Maurer. Sie ist eine von zwei speziell ausgebildeten Pflegeexpertinnen für Brustkrebs (sogenannte Breast Care Nurses) in der Frauenklinik am Klinikum Darmstadt. „Wir helfen bei der Gesundung, in dem wir die Patientinnen in dieser ganzen Behandlungszeit nicht alleine lassen. Oft lassen wir sie erstmal erzählen und erklären ihnen, dass wir für sie da sind und was die nächsten Schritte sind“, ergänzt ihre Kollegin Songül Sefkatli.

Die Arbeit der Brustkrebs-Pflegeexpertinnen beginnt mit der Diagnose; wenn möglich sind sie beim Diagnosegespräch mit dem Arzt dabei und fangen im Anschluss die Frauen zunächst auf. In diesem ersten Gespräch kann dann noch einmal in Ruhe die Diagnose verarbeitet werden. Emotionen können losgelassen und über die Erkrankung, die Ängste, Behandlungsmöglichkeiten und den weiteren Ablauf gesprochen werden. Es werden auch viele organisatorische Fragen geklärt.

Beide sind froh, dass sie seit 2017 ganz individuell für Patientinnen des Südhessischen Brust- und Gynäkologischen Krebszentrums ein Beratungsangebot zur Verfügung stellen können: „Unsere Patientinnen benötigen in dieser extremen und bedrohlichen Lebenssituation eine Ansprechpartnerin. Die Weiterbildung und die tageweise Entbindung vom Stationsalltag verschaffen uns diese notwendige Zeit“, sagt Songül Sefkatli. Sie kommt gerade von der Station. Dort hat sie die Patientinnen, die an diesem Tag operiert werden, mit Herzkissen versorgt, die ihnen helfen sollen, ihren Arm nach der OP richtig zu lagern. Später wird sie nochmal nach den Frauen schauen.

„Die intensive Begleitung ist zwar nicht immer leicht, aber befriedigend und absolut wichtig“, sagt Brigitte Maurer. „Erst wenn genügend Zeit da ist, können sich die Patientinnen öffnen. Die Frauen fangen an zu weinen und beginnen dann zu erzählen, von ihrer schwierigen familiären Situation, von ihren Ängsten und Unsicherheiten, wie sie mit der Krankheit umgehen sollen oder wie sie es ihren Kindern oder Enkeln sagen können. Es ist wichtig, dann da zu sein und zuzuhören“, ist Songül Sefkatli sicher.

Von der Diagnose bis zur Reha

 „Wir geben Tipps, wie man Nebenwirkungen einer Bestrahlung oder Chemotherapie vorbeugen, lindern oder eindämmen kann“, führt Songül Sefkatli aus. Die Brustkrebs-Pflegeexpertinnen informieren auch zum richtigen Verhalten zu Hause, zur Ernährung bei Krebs und über viele andere Themen. Der Schrank in ihrem Büro ist voll mit Infomaterialien, die sie gerne weitergeben. Darunter auch ein Kinderbuch, das erklärt, was die Krankheit bedeutet.  Denn viele Patientinnen sind unsicher, wie sie ihren Kindern erklären sollen, dass sie an Krebs erkrankt sind. Auch da unterstützen die beiden.

Kostenloses Angebot – auch nach der OP

Die beiden Breast Care Nurses stehen aber auch im engen Kontakt zum Sozialdienst und vermitteln an die Kolleg*innen der Psychoonkologie weiter: in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Darmstadt gibt es Gesprächsangebote, die spezielle Unterstützung bei der Bewältigung der seelischen Belastungen anbieten, die durch die Krebserkrankung und -therapie entstehen können.

Kontakt: 

Brigitte Maurer und Songül Sefkatli haben immer montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr ihre Sprechstunde. Termine hierfür können montags bis freitags zwischen 8 und 12 Uhr unter der Telefonnummer 06151 1076246 ausgemacht werden. für Brustkrebspatientinnen und auch für alle Patientinnen mit anderen gynäkologischen Tumoren da. Das Angebot ist für alle Patientinnen kostenlos und steht nicht nur während des Krankenhausaufenthaltes zur Verfügung, sondern auch nach der Entlassung oder auch während einer Chemo- oder Bestrahlungstherapie.