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Zentrum für Labormedizin

Das Zentrum für Labormedizin am Klinikum Darmstadt trägt die labormedizinische Versorgung des Klinikums Darmstadt, der Darmstädter Kinderkliniken, des Alice-Hospitals und anderer Einsender. Jährlich werden über 2,5 Millionen Untersuchungen aus Blut, Liquor, Abstrichen, Punktaten, Urin, Stuhl und anderen Materialien vorgenommen.

Besonderer Wert wird dabei auf die Beratung der ärztlichen Kollegen in transfusionsmedizinischen, mikrobiologischen und serologischen Fragestellungen durch mehrere Fachärzte für Laboratoriumsmedizin, für Mikrobiologie und für Transfusionsmedizin gelegt.

Während der Routinearbeitszeit werden Untersuchungen aus den Bereichen Klinische Chemie, Hämatologie, Hämostaseologie, Immunologie, Serologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Blutgruppenserologie mit Kreuzproben und Blutdepot durchgeführt.

    Das leistet die Labormedizin am Klinikum Darmstadt für Sie

    Ärztliche Kolleg*innen aus den Fachbereichen Laboratoriumsmedizin und Hygiene beraten die ärztlichen Kolleg*innen im Klinikum Darmstadt in transfusionsmedizinischen, mikrobiologischen und serologischen Fragestellungen bei stationären Patient*innen.

    Zur Erstversorgung von Notfällen ist der Notfallbereich unseres Labors auch außerhalb der Routinearbeitszeiten durchgehend besetzt.

    Medizinische Spezialanalytik

    Für niedergelassene Ärzt*innen besteht die Möglichkeit, sämtliche Labordiagnostik einschließlich medizinischer Spezialanalytik im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Klinikums durchführen zu lassen.

    Blutbank

    Unsere Blutbank versorgt das Klinikum Darmstadt rund um die Uhr mit Blutkonserven und anderen Blutpräparaten für Transfusionen einschließlich der dazu gehörigen Diagnostik. Aufgrund einer Großhandelserlaubnis werden auch andere Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte beliefert.

    Bakterien

    „Es sind die Mikroben, die das letzte Wort haben werden.“ (Louis Pasteur)

    Infektionskrankheiten stehen weltweit an zweiter Stelle aller Todesursachen. Im letzten Jahrzehnt starben 30 Millionen Menschen allein an Tuberkulose. An vielen Krankheiten, bei denen man es früher nie vermutet hätte, sind Bakterien ursächlich beteiligt, so z.B. beim Magengeschwür und Magencarcinom. Bei anderen Krankheiten wie der Arteriosklerose oder der Multiplen Sklerose gibt es Hinweise auf eine mögliche bakterielle Genese.

    Dass trotz alledem die düstere Prophezeiung von Louis Pasteur nie Wirklichkeit werden möge, dazu versuchen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung für Mikrobiologie ihren Teil beizutragen.

    In der Abteilung für Mikrobiologie des Zentrums für Labormedizin wird das gesamte Spektrum bakteriologischer Untersuchungen für das Klinikum Darmstadt, die Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret, das KKH Seeheim-Jugenheim sowie für die Klinikambulanzen und die Hygieneabteilung durchgeführt. 2014 wurden ca. 40 000 Untersuchungsmaterialien (Eiter, Urin, Stuhl, Blut und Liquor) auf Bakterien untersucht.

    Keim- und Resistenzstatistiken dienen als Grundlage für eine schnelle kalkulierte Antibiotikatherapie.

    Diabetes

    Schon 1500 v. Chr. wurde in Ägypten und in der Ayurvedischen Medizin Indiens ein süßlicher Urin, der Fliegen und Insekten anlockte, beschrieben und mit verschiedenen anderen Erkankungen in Verbindung gebracht. 1889 entdeckten Mehring und Minkowski in Deutschland, dass die Entfernung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zum Diabetes mellitus führt. 1921 wurde von Banting und Best die Sekretion des Insulins aus den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse entdeckt.

    Damit waren die entscheidenden Schritte zur Entwicklung einer verbesserten Diagnostik und Therapie eingeleitet. So wurde die Zuckerbestimmung (= Glucosebestimmung) im Urin und später auch im Serum ein wichtiges diagnostisches Mittel.

    Inzwischen gehören zum Diabetes mellitus eine Vielzahl von Untersuchungen, die zu diagnostischen Zwecken, aber auch zur Verlaufskontrolle der Erkrankung herangezogen werden: 

    • Zuckerbestimmung in Blut und Urin   
    • Glucose-Belastungstest   
    • Glykiertes Hämoglobin (HbA1C)   
    • Eiweißausscheidung und Albumin im Urin (nimmt bei Schädigung der Nieren zu)   
    • LDL- und HDL-Cholesterin   
    • Insulin (Hormon der Bauchspeicheldrüse)   
    • C-Peptid (Teilstück der inaktiven Insulinvorstufe)   
    • Inselzell Antikörper (ICA, Antikörper gegen die Insulin bildenden Zellen)   
    • Insulin Antikörper (Antikörper gegen Insulin von meist tierischem Ursprung)   
    • GAD (Glutamat-Decarboxylase)-Ak (Antikörper gegen ein Enzym der Inselzellen)   
    • HLA DR3/DR4 (erbliches Merkmal, bei dem gehäuft Diabetes mellitus gefunden wird)