Nicht für jede Krankheit und jedes Leiden gibt es ein Medikament, das man fertig in der Apotheke kaufen kann. In der Apotheke des Klinikums lagern rund 2200 Medikamente, insgesamt 40 000-50 000 Packungen an Tabletten, Zäpfchen oder Säften. Und trotzdem ist nicht für jeden Patienten das Richtige dabei. Oft müssen Apotheker*innen und Pharmazeutische Assistent*innen tätig werden und die benötigten Medikamente herstellen. Zur Produktpalette der Krankenhaus-Apotheke des Klinikums gehören Salben, Suspensionen, Lösungen zur innerlichen und äußerlichen Anwendung, Kapseln, Augentropfen und Labordiagnostika. Insbesondere für die Kinder-Klinik und die Haut-Klinik werden Rezepturen hergestellt.
Dr. Daniela Burau, Leiterin der Herstellung (Rezeptur und Defektur) und die Pharmazeutisch-technische Assistentin, Marija Iveljic, fertigen jeden Tag die Medikamente, die die Industrie nicht bereitstellt, die aber zum Teil lebenswichtig für die Patient*innen ist.
Es wird gewogen, gemörsert und gemixt- alles unter strengen hygienischen Bedingungen und mit absoluter Präzision. „Wir fertigen beispielweise Hautcremes oder eine blutstillende Lösung, die bei Operationen verwendet wird. Bei vielen Medikamenten ist die Darreichungsform ein Problem. Diese gibt es oft in Tablettenform, das ist aber schwierig für Menschen, die nicht mehr schlucken können, dann stellen wir einen Saft her. Es kommt aber auch vor, dass wir etwas anfertigen müssen, weil das Medikament gerade nicht lieferbar ist, zuletzt beispielsweise Bepanthen-Lösung“, erklärt Dr. Daniela Burau.
Für die Herstellung von Arzneimitteln gibt es zwar standardisierte Herstellungsverfahren, aber die genaue Rezeptur müssen sich die Apotheker*innen meist selbst zusammenstellen, dahinter steckt viel Recherchearbeit. „Der Vorteil in den Klinik-Apotheken ist, dass wir Krankenhausapotheken besser vernetzt sind als die öffentlichen Apotheken und einen größeren Erfahrungsschatz haben.“
Insbesondere für die Kinder-Klinik, die auch von der Apotheke des Klinikums beliefert wird, müssen Spezialmischungen gefertigt werden, da die Dosierung von Medikamenten bei Kindern besonders schwierig ist. Hier gibt die Klinik-Apotheke ihre Rezeptur dann auch gerne an die öffentlichen Apotheken weiter, damit die kleinen Patient*innen auch Zuhause medikamentös gut versorgt sind. Denn Medikamente mit nach Hause geben, das dürfen die Krankenhaus-Apotheken grundsätzlich nicht.