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Masterkurs Tränenwegchirurgie

Augenklinik veranstaltet Fortbildung am 20. Januar 2018 – 200 Teilnehmende werden in der Orangerie erwartet

Die Augenklinik im Klinikum Darmstadt hat sich zum größten Tränenwegchirurgischen Zentrum in Deutschland entwickelt. Allein in den Jahren 2016 und 2017 wurden je 1.100 Eingriffe an den ableitenden Tränenwegen vorgenommen. Auch für die Techniker Krankenkasse zählt dieses Leistungsangebot der Augenklinik zu insgesamt sieben medizinisch herausragenden Spitzenmedizin-Leistungen in Hessen: Die Klinik gilt damit als das nationale Referenzzentrum für Tränenweg-Chirurgie.  

„In den letzten 20 Jahren hat sich dieses minimalinvasive und schonende Verfahren einen festen Platz in den operativen Behandlungsmöglichkeiten von Tränenwegerkrankungen erschlossen“, fasst Prof. Dr. Karl Heinz Emmerich zusammen. Damit dieses Wissen weitergegeben werden kann, veranstaltet die Augenklinik unter seiner Leitung am 20. Januar 2018 einen Darmstädter Masterkurs Tränenwegchirurgie. Zwischen 9.30 Uhr und 17 Uhr tragen 18 Referenten aus ganz Deutschland, die sich aktuell oder in den letzten Jahrzehnten in besonderem Maße mit Tränenwegserkrankungen und deren Therapien beschäftigt haben, ihre Erfahrungen weiter.

Mit dabei ist auch Professor Hans-Werner Meyer-Rüsenberg, der ehemalige Direktor der Augenklinik am St. Josef Hospital in Hagen, der mit Prof. Emmerich unter anderem die mikroendoskopischen OP-Techniken entwickelt hat. Ziel des Kurses ist es, einen vielfältigen Überblick über die Ursachen, Symptomatik und Therapie der Erkrankungen zu geben. 200 Teilnehmende werden zum Masterkurs in der Orangerie erwartet.

Nach Grußworten des Klinikdezernenten André Schellenberg und des medizinischen Geschäftsführers Prof. Dr. Steffen Gramminger beginnt der Kurs um 9.45 Uhr mit der ersten von vier wissenschaftlichen Sitzungen, die von Round-Table-Gesprächen unterbrochen werden. 

Minimalinvasive Tränenweg-Chirurgie

Der Tränenfilm ist für die Augen etwas Gutes: nur dank ihm können wir so gut sehen. Entstehen die Tränen jedoch ohne Grund, spricht man von "Epiphora", dem tränenden Auge. Ursachen können Verengungen oder Verstopfungen der ableitenden Tränenwege sein. Diese sogenannten Stenosen können angeboren sein oder auch erst im Laufe des Lebens entwickeln. Ein typisches Symptom ist ein durch die tränenden Augen verursachtes verschwommenes Sehen; zudem kann sich der Tränensack entzünden. Um das Gesamtsystem der ableitenden Tränenwege wieder herzustellen und zu erhalten, können sich betroffene Patienten am Klinikum Darmstadt operieren lassen. Mit miniaturisierten Endoskopen und zusätzlich einem Laser oder einem Minibohrer können etwa 70 bis 80 Prozent aller mechanischen Stenosen wieder geöffnet werden. 

In der Augenklinik ist eine solche Therapie für Patienten allen Alters möglich. Bei Kindern liegt der Tränenwegstenose häufig eine Entwicklungsstörung zugrunde und meist bildet sich diese Veränderung spontan oder ggf. nach einer Druckspülung zurück. Ist dies nicht der Fall, muss der Tränengang gegen Ende des ersten Lebensjahres nochmals in Narkose gespült und anschließend eine Schienung mit einem im Durchmesser nur 0,64 mm großen Silikonschlauch durchgeführt werden. Der Schlauch wird nach drei Monaten wieder entfernt. Die Erfolgsrate dieses Verfahrens beträgt fast 100 Prozent.

Bei Erwachsenen ist die Ursache für die Verklebung und den Verschluss der Tränenwege oftmals nicht bekannt. Erst durch die mikroendoskopischen Befunde wird deutlich, dass punktförmige Verklebungen vorliegen, die mit einem Laser oder einem Mikrobohrer eröffnet werden. Das Verfahren wird in Narkose durchgeführt; die Patienten sind nach dem Eingriff umgehend wieder belastbar.

Augenklinik im Klinikum Darmstadt

Die seit 40 Jahren bestehende Augenklinik ist eine der größten nichtuniversitären Augenkliniken in Deutschland mit einem breiten Leistungsprofil. In der Augenklinik können nahezu alle Erkrankungen unseres Fachgebietes diagnostisch und operativ kompetent versorgt werden.

Die Augenklinik hat nationale und internationale Expertise für okuloplastische Chirurgie und besonders für die operative Behandlung von Erkrankungen der ableitenden Tränenwege. Die Klinik verfügt über 32 Betten, davon sind zwei für Kinder vorgesehen.