Das kleine Gerät einer niederländischen Firma zaubert Landschaften und auch beruhigende Töne in die Zimmer auf der Intensivstation. Qwiek.up heißt das Projektionsgerät, das Filmsequenzen an Wände und Zimmerdecken wirft. In den Niederlanden, wo das Gerät herkommt, ist es vor allem in Altenheimen stark verbreitet, es eignet sich aber auch für den Einsatz in Krankenhäusern und dort vor allem für Intensiv- und Demenzstationen.
Der dreiwöchige Testlauf eines Gerätes auf der Intensivstation sorgte dort für viel positive Resonanz. “Deshalb haben wir im Vorstand entschieden, ein Gerät anzuschaffen und haben dafür 7.000 Euro investiert. Die ersten Erfahrungen waren sehr positiv – sowohl die Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten, aber auch der Mitarbeitenden”, berichtet der Vorsitzende Prof. Dr. Christian Weiß.
Katrin Hild ist Pflegefachperson auf der Intensivstation 18 A/B und hat vor einem Jahr ihre Weiterqualifizierung zur „Fachexpertin im Gesundheitswesen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz“ an der Universität Mainz absolviert – und ihre Abschlussarbeit über den Einsatz des Projektionsgerätes geschrieben. Im Rahmen dieser Ausbildung war sie zwei Tage zur Hospitation in Freiburg, wo der Qwiek up seit einiger Zeit auf allen Intensivstationen eingesetzt wird. Sie kann daher die Theorie und die Praxis auf der Intensivstation bestens verknüpfen.
Die ersten Praxiseinsätze hat sie evaluiert und festgehalten. So soll es für das Team eine Handhabung geben, für welche Patienten das Gerät sinnvoll eingesetzt werden kann und wie. „Die ersten Erfahrungen sind überaus positiv. Wir hatten einen Patienten, den wir mit einer Waldspaziergang-Projektion zum gedanklichen „mitspazieren“ bewegen konnten. Das zeigt, dass die Projektionen sehr gut zur Beruhigung aber auch zur Aktivierung eingesetzt werden können“, berichtet Katrin Hild, die weiß, dass es sich nicht zur TV-Dauerberieselung eignet. Richtig eingesetzt könne es aber sehr gut zur Unterstützung des Tag-Nachtrhythmus, zur Mobilisation, zur Pneumonieprophylaxe und zum Entspannen/Beruhigen genutzt werden.
Ein weiterer Vorteil des Gerätes: Es ermöglicht Angehörigen Bilder und Filme per USB-Stick an die Wand zu werfen. Gerade für Menschen, deren Angehörigen weiter weg leben, könne das ein Vorteil bieten, um sie etwa an Feiertagsfesten oder am Entdeckergeist des Enkelkinds teilhaben zu lassen.
„Ich freue mich sehr, dass das Gerät nun bei uns eingesetzt wird. Jetzt liegt es an uns, das Gerät bestmöglich in die laufende Behandlung der Patientinnen und Patienten zu integrieren“, sagt Katrin Hild, ein Ansinnen, das Stationsleiter Michael Naab unterstützt. Gemeinsam werden sie den Kreis der Pflegefachpersonen erweitern, die den Qwiek.up goptimal einsetzen können.
Petra Diefenbach und Prof. Dr. Christian Weiß werden sich in ein paar Wochen noch einmal Feedback aus der Intensivstation von Prof. Dr. Martin Welte holen. Denn wenn das Projekt gut läuft, dann kann sich der Verein der Freunde und Förderer des Klinikums Darmstadt e.V. gut vorstellen, Qwiek.up auf andere Intensivstationen und Stationen mit vulnerablen Patientengruppen wie Menschen mit eingetrübtem Bewusstseinszustand, Menschen mit Demenz, Palliativpatienten, Langzeitpatienten und ängstlichen Patienten auszuweiten.
Spenden für weitere Projektorgeräte sind möglich unter:
Verein der Freunde und Förderer des Klinikums Darmstadt e.V.
Stichwort Qwiek.up
IBAN: DE 13 5085 0150 0000 7367 24
BIC: HELADEF1DAS