Das Klinikum Darmstadt setzt sich seit Jahren für die bestmögliche Behandlung von Patientinnen mit Endometriose ein. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Fall von Aileen, einer 38-jährigen sportbegeisterten zweifachen Mama, die hier erfolgreich behandelt wurde.
Endometriose ist eine chronische, oft schmerzhafte und hormonabhängige Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Sie ist sehr komplex und äußert sich bei jeder Frau unterschiedlich, weshalb individuelle Behandlungsansätze notwendig sind.
Aileen litt über Jahre hinweg unter schweren Schmerzen aufgrund von Endometriose und Adenomyose, die ihren Alltag erheblich einschränkten. Trotz mehrerer Operationen kehrten die Beschwerden immer wieder zurück, bis schließlich ein entscheidender Schritt notwendig wurde: Im Klinikum Darmstadt wurden ihr aufgrund der fortgeschrittenen Endometriose die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Dadurch befindet sich Aileen nun in der chirurgischen Menopause und benötigt eine Hormonersatztherapie, um das fehlende Östrogen zu ersetzen und Folgeerkrankungen wie Osteoporose vorzubeugen.
Das eigentliche Wunder dieser Geschichte ist, in den Worten von Aileen, dass trotz fehlender Wirkung der Standardtherapien durch die gezielte Einnahme von Hormonen eine nachhaltige Schmerzreduktion erzielt werden konnte. Nach unzähligen Misserfolgen hatte Aileen kaum noch daran geglaubt, eine wirksame Lösung zu finden. Doch nach zweieinhalb Jahren intensiver Anpassung von Östrogen und Gestagenen in der jeweils passenden Dosierung und Einnahmeart (oral, transdermal oder vaginal) fand sich schließlich die individuelle Kombination, die ihre Beschwerden lindert und ihr ein nahezu schmerzfreies Leben ermöglicht.
Denn die Vergangenheit sah ganz anders aus.
Die endometriosebedingten Schmerzen waren oft so intensiv, dass Aileen ins Krankenhaus musste, um dort starke Schmerzmittel zu bekommen. Es gab Momente, in denen die Schmerzen so unerträglich waren, dass sie kurz vor der Ohnmacht stand. Diese Situationen belasteten sie nicht nur körperlich, sondern auch emotional – besonders, weil sie dabei ihre Familie oft allein zu Hause zurücklassen musste. „Zu wissen, dass meine Jungs mich brauchen, während ich im Krankenhaus liege, war eine zusätzliche Herausforderung, die die ohnehin schon schwierige Situation noch schwerer gemacht hat“, erinnert sich Aileen.
Nach jeder Operation hatte Aileen eine kurze Verschnaufpause von den Schmerzen, aber sie kamen immer wieder.
Die Zysten an ihren Eierstöcken bildeten sich manchmal schon eineinhalb Wochen nach einer Operation erneut und verursachten wieder starke Schmerzen. Weder hormonelle Behandlungen noch die Neufixierung der Eierstöcke und die wiederholte Entfernung der Zysten brachten eine nachhaltige Verbesserung. Die Zysten wuchsen weiter, und aufgrund von Stieldrehungen, Verwachsungen und den damit verbundenen starken Schmerzen musste sie innerhalb kürzester Zeit beide Eierstöcke entfernen lassen.
„Damit war erstmal für eine Zeit lang Ruhe“, erzählt Aileen. Doch drei Monate nach dem Verlust des zweiten Eierstocks musste auch die Gebärmutter entfernt werden. Doch trotz allem folgten weitere Endometriose-Operationen. Nach jeder OP war sie zunächst fast schmerzfrei, aber schon kurze Zeit später begann das ganze Spiel wieder von vorne.
„Mein Arzt erklärte mir, dass selbst wenn nichts mehr sichtbar ist, mikroskopisch kleine Endo-Herde unentdeckt bleiben und weiterhin Schmerzen verursachen können“, berichtet sie.
Heute jedoch lebt Aileen nahezu schmerzfrei.
Die postoperative Herausforderung bestand darin, die richtige Kombination aus Estradiol und Gestagenen zu finden, um Schmerzen und mögliche Folgeerkrankungen zu vermeiden. Um den Zusammenhang zwischen ihrer Medikation und den Schmerzen besser zu verstehen, führte Aileen eine detaillierte Excel-Liste. Darin dokumentierte sie, welche Hormone sie einnahm und wie sich diese auf ihre Schmerzen auswirkten. „Durch diese Aufzeichnungen konnte ich nach und nach herausfinden, welche Kombination mir wirklich hilft“, berichtet sie. Ihre wichtigste Erkenntnis war, dass sie zwei unterschiedliche Gestagene benötigt – eines in Kombination mit oralem Estradiol und ein weiteres, das vaginal angewendet wird.
Zudem erkannte sie, dass Hormone Zeit benötigen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten.
Ein weiterer entscheidender Schritt war die regelmäßige Messung ihres Estradiolspiegels. Aileen fand heraus, dass ihre Schmerzen am besten kontrolliert sind, wenn ihr Estradiolspiegel zwischen 25 und 30 pg/ml liegt. „Durch die kontinuierliche Überwachung meines Estradiolspiegels habe ich gelernt, wie ich meine Medikation anpassen muss, um diesen optimalen Bereich zu erreichen“, erklärt sie.
Heute lebt Aileen nahezu schmerzfrei mit einer individuell abgestimmten Medikation aus oralem Estradiol + Gestagen sowie vaginalem Dienogest. Diese Kombination stabilisiert ihren Hormonhaushalt und hält die Endometriose in Schach, sodass sie ihrer Leidenschaft für Sport nachgehen und den Alltag mit ihrer Familie genießen kann.
„Mein behandelnder Arzt, Dr. Sven Ackermann, war jederzeit offen für meine Fragen und hat mich auf meinem Weg zur richtigen Medikation umfassend unterstützt. Durch seine Hilfe konnte ich meine Medikation effektiv anpassen und endlich eine Lösung finden, die funktioniert“, sagt Aileen.
"Ich bin unglaublich dankbar für die ärztliche Unterstützung, die ich erhalten habe. In all den Jahren habe ich nicht nur medizinische Hilfe erfahren, sondern auch menschliche Unterstützung, die mir das Gefühl gegeben hat, nicht allein mit dieser Krankheit zu sein. Die Geduld und das Engagement meines Arztes haben mir nicht nur Hoffnung gegeben, sondern auch ermöglicht, wieder Lebensqualität zu gewinnen“, fügt sie hinzu.
Das Klinikum Darmstadt setzt sich für eine umfassende Betreuung von Endometriose-Patientinnen ein, mit dem Ziel, die Lebensqualität zu verbessern und den Betroffenen Hoffnung zu geben. Aileens Fall ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie durch die richtige Medikation und einen ganzheitlichen Ansatz auch schwere Krankheitsbilder erfolgreich behandelt werden können.
Wer Aileen folgen möchte, die über ihre Erkrankung Endometriose aufklärt, findet Sie auf Instagram: come.on.4ileen
Mehr Infos: Endometriosezentrum | Klinikum Darmstadt